Apples Campus 2: Perfektionismus führte angeblich zu Verzögerungen

Apples neue Firmenzentrale soll im Frühjahr bezugsfertig sein. Beim Bau wurden einem Bericht zufolge auch auf kleinste Details geachtet: Apple habe zum Beispiel auf schwellenlose Türen bestanden, um Entwickler nicht abzulenken.

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Teile des Campus 2 bezieht Apple auch aus Deutschland.

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 2 Min.

Die Konstruktion des neuen Firmengeländes ist Apple genauso angegangen wie neue Hardware: Der Konzern habe selbst auf kleinste Details geachtet und damit nicht nur die zuständigen Baufirmen vor erhebliche Herausforderungen gestellt, sondern auch Verzögerungen ausgelöst, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf knapp zwei Dutzend an dem Projekt beteiligte Personen berichtet.

Apple hat demnach selbst auf die Oberflächen geachtet, die nach der Fertigstellung des Gebäudes nicht mehr zu sehen sind: Große, für die Decke vorgesehene Betonstücke hätten "innen wie außen makellos” sein müssen – und wurden sowohl beim Zulieferer als auch nach der Anlieferung erneut einzeln geprüft.

Der Konzern habe zudem auf extrem niedrige Toleranzen beim Bau bestanden. “Bei einem Telefon können Sie mit sehr sehr kleinen Toleranzen arbeiten”, erklärte ein Architekt gegenüber der Nachrichtenagentur, derart geringe Toleranzen würde man aber niemals bei einem Gebäude einsetzen, “Ihre Türen würden steckenbleiben”.

Das Unternehmen habe zudem durchgesetzt, dass die Türen schwellenlos sind: Die Entwickler sollten ihren Gang beim Betreten des Gebäudes nicht ändern müssen, um nicht von der Arbeit abgelenkt zu werden, sei die Begründung gewesen, erklärte ein vormaliger Konstruktions-Manager. Man habe Monate mit Versuchen verbracht, Apple davon abzuhalten, denn dies habe Geld sowie Zeit gekostet und sei “nie zuvor gemacht worden”.

Den neuen 700.000-Quadratmeter-Campus errichtet Apple auf dem ehemaligen Firmengelände von Hewlett Packard in Cupertino. Gründer Steve Jobs hatte die Planung der neuen Zentrale vor seinem Tod im Herbst 2011 noch selbst begonnen – er wolle das "beste Bürogebäude der Welt bauen", erklärte Jobs damals vor dem Stadtrat von Cupertino. Die Baukosten werden auf rund 5 Milliarden Dollar geschätzt, nach der ursprünglichen Planung sollte das Bauprojekt schon 2015 abgeschlossen sein.

Einen Hintergrundartikel über Apples Bauprojekt "Campus 2" lesen Sie in Mac & i Heft 2/2016. (lbe)