Apples Marketingchef: Siri-Anfragen helfen bei Produktentwicklung

Zwei Milliarden Fragen werden Siri inzwischen pro Woche gestellt, erklärte Apples Marketingchef, dadurch wisse der Konzern wie Nutzer “wirklich mit ihren Geräten interagieren” – und könne so sinnvolle Produkte entwickeln.

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HomePod

Apples Marketingchef Phil Schiller bei der Vorstellung des HomePod im Juni 2017.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez)

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Die an das Sprachassistenzsystem Siri gerichteten Fragen setzt Apple auch zur Produktentwicklung ein: Die zwei Milliarden Anfragen, auf die die Sprachassistentin inzwischen jede Woche reagiere, würden dem Hersteller einen Einblick geben, wie Kunden “wirklich mit ihren Geräten interagieren und welche Fragen sie stellen”, erklärte Apples Marketingchef Phil Schiller gegenüber dem Magazin Sound & Vision.

Dies habe auch dabei geholfen, ein Produkt für den Einsatz im eigenen Zuhause zu entwickeln, das “Sinn ergibt”, erklärte der Marketingchef in Hinblick auf den WLAN-Lautsprecher HomePod, der Anfang Februar in ersten Ländern in den Handel kommt.

Apple wolle den Nutzer mit der eigenen Hardware durch den Tag begleiten, führte Schiller aus, der HomePod sei ein Teil davon. Das Erlebnis, das man Zuhause mit dem WLAN-Lautsprecher habe, solle im Auto durch Apples CarPlay “reproduziert” werden, sowie durch iPad und Mac auf der Arbeit und unterwegs beim Joggen mit Apple Watch und iPhone – stets könne man Siri befragen, die “gleiche Musik hören” und Heimautomatisierungsgeräte steuern.

In dem Interview betonte Schiller außerdem, dass die Raumerfassung des HomePod nicht nur einmalig erfolgt – sondern beim Ortswechsel automatisch angepasst wird. Wenn der Lautsprecher die Bewegung durch den integrierten Beschleunigungssensor erfasst, werde er erneut seine räumliche Umgebung erfassen und den Sound entsprechend anpassen.

Dies erfolgt laut Schiller über die integrierten Mikrofone, die die “Reflektion der Musik von den Oberflächen in der Umgebung erfassen”, so könne der Lautsprecher etwa erfassen, ob er in einem Bücherregal steht oder in der Ecke eines Raumes. Apple hatte zuvor bereits betont, dass die “Spatial Awareness” genannte Raumerfassung rein lokal erfolgt, die dabei erhobenen Daten sollen nicht an den Konzern übermittelt werden.

Apple steigt relativ spät in den Markt der vernetzten Lautsprecher ein, dort dominieren inzwischen die Sprachassistenten der Konkurrenz – Amazon Alexa und Google Assistant. Der in Großbritannien umgerechnet gut 360 Euro teuere HomePod wird von Apple vorrangig als Lautsprecher vermarktet, die Siri-Funktionalität soll sich auf bestimmte Kategorien beschränken, darunter Musik- und Heimsteuerung.

HomePod (10 Bilder)

HomePod ist Apples Antwort auf Alexa. Allerdings kann man damit keine Bestellungen aufgeben.

(lbe)