Apples Saphir-Hersteller hatte schon im Frühjahr Probleme

GT Advanced Technologies soll bereits im Februar 2014 die von Apple erwarteten Produktionsziele nicht erreicht haben. Kritik gibt es auch an Aktienverkäufen des Managements.

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Nach der Insolvenz des Apple-Lieferanten GT Advanced Technologies (GTAT) kommen immer mehr Details ans Licht. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Börsenunterlagen meldet, gab es bei dem Saphirhersteller, dessen Output womöglich für das iPhone 6 gedacht war, schon im Februar verpasste technische Meilensteine.

Apple habe daraufhin eine in diesem Zeitraum fällige Zahlung von 103 Millionen US-Dollar zurückgehalten. Die Überweisung sei erst im April erfolgt, weil GTAT Apples Vorgaben nicht erfüllt habe. Insgesamt wollte der iPhone-Hersteller fast 600 Millionen Dollar in Form eines Kredites in den Saphirspezialisten stecken.

Solche Saphirblöcke produzierte GTAT.

(Bild: Hersteller)

Die Wirtschaftszeitung berichtet weiter, dass zwei hochrangige GTAT-Mitarbeiter nach Verpassen der Februarzahlung jeweils einen Aktienverkaufsplan begonnen haben sollen. Dabei wurden von einem der beiden Manager angeblich 1,2 Millionen US-Dollar erlöst.

Apple versucht unterdessen, Details aus den Verträgen mit GTAT möglichst nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. So hat das Unternehmen offenbar einen Widerspruch gegen den Insolvenzantrag gestellt, doch dieser soll geheim bleiben, weil er auf "geheimer Forschung und Entwicklung oder Informationen aus Apples Geschäftsprozessen" basiere. Insgesamt stehen bei der Insolvenz fast 900 Arbeitsplätze in Arizona und anderswo auf dem Spiel. (bsc)