Apples "Web Eraser" kommt doch: Safari kann bald nervende Web-Inhalte verbergen

Schon als GerĂĽcht war die Safari-Funktion umstritten, jetzt kommt sie wirklich. Als Werbeblocker sei das nicht gedacht, so Apple.

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Safari auf dem iPhone

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Pop-ups, Anmeldemasken, Newsletter-Aufrufe, das Web steckt voller Störungen. Eine überraschend angekündigte Apple-Funktion soll bald für Abhilfe sorgen. Dafür integriert der Hersteller in Safari 18 – Teil von iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia – die sogenannte "Distraction Control" (Ablenkungskontrolle). Nutzer erhalten die Option, nervende Inhalte auf einer Webseite einfach auszublenden – und zwar permanent. Das erfolgt durch einfaches Anklicken respektive Antippen der störenden Elemente.

Als Beispiele für Dinge, die sich so verbergen lassen, nannte Apple etwa Anmeldemasken oder in Online-Shops allzu gängige Pop-ups, die mit Rabatten bei Newsletter-Anmeldungen locken. Auch die unbeliebten Cookie-Banner und DSGVO-Einwilligungen müssten sich dadurch einfach unterdrücken lassen.

Die Funktion wird prominent in die Menüleiste integriert, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Dort lassen sich ausgeblendete Web-Inhalte anschließend jederzeit wieder einblenden. Das Verstecken erfolgt manuell durch den Nutzer und muss zwangsläufig auf jeder Website einzeln vorgenommen werden. Es funktioniert auch nicht Geräte-übergreifend: Die Einstellungen für versteckte Inhalte werden etwa nicht zwischen iPhone und Mac synchronisiert.

Mit frischen Betaversionen von iOS 18 & Co soll sich Distraction Control testen lassen. FĂĽr die Allgemeinheit erscheint Safari 18 als Update voraussichtlich im September.

Apple betonte bei der Ankündigung mehrfach, das Feature sei weder als Werbeblocker konzipiert noch dazu in der Lage, zuverlässig Werbebanner zu entfernen: Distraction Control könne ständig wechselnde Elemente einer Webseite – darunter auch Werbebanner – nämlich gar nicht permanent entfernen.

Die Funktion hatte schon im Frühjahr für Aufregung gesorgt, obwohl die damals als "Web Eraser" gehandelte Neuerung nur ein Gerücht war. Französische und britische Medienverbände hatten sich gegen die Einführung positioniert: Es sei eine Bedrohung für werbefinanzierte Inhalte und damit auch Verlage und Journalisten. Die Schwächung des Geschäftsmodells gefährde hochwertige Informationen und damit letztlich Pluralismus und Demokratie, schrieben Verbände aus dem Nachbarland – auch die EU-Kommission wurde informiert.

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(lbe)