Apples geplanter TV-Dienst: "Abgespecktes" Programmpaket als Streitpunkt

Inhalteanbieter haben sich einem Bericht zufolge gegen Apples Konzept eines auf wenige Kanäle reduzierten TV-Angebotes zur Wehr gesetzt. Um Geld allein sei es nicht gegangen.

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(Bild: dpa, Axel Heimken)

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Apple hat die Pläne für einen hauseigenen TV-Dienst aufgeschoben, weil sich die TV-Networks an dem Konzept eines "abgespeckten" Programm-Bundles gestört haben. Dies berichtet Re/Code. Apple habe nur wenige wichtige Kanäle in einem Bundle zum Monatspreis von rund 30 Dollar anbieten wollen. Inhalteanbieter befürchten demnach, dass dieser Ansatz das US-TV-Geschäft auf den Kopf stellt, dessen bisherige Pay-TV-Programmpakete im Durchschnitt gut 100 Kanäle umfassen – für einen deutlich höheren Monatspreis.

Die Medienkonzerne sind im Unterschied zu Apple daran interessiert, stets alle eigenen Kanäle unterbringen, erklärt Re/Code, dies wäre beispielsweise im Fall von NBCUniversal nicht nur NBC allein, sondern eben auch Bravo, USA, SyFy und weitere Angebote des Unternehmens. Zwar habe sich Apples iTunes- und Content-Chef Eddy Cue bereit gezeigt, bestimmte Programminhalte gegen Aufpreis zusätzlich zum Basispaket anzubieten – etwa Sportübertragungen –, das Grund-Bundle solle jedoch nur rund ein Dutzend der größten Kanäle umfassen.

Apple hat den eigenen TV-Streaming-Dienst inzwischen offenbar auf Eis gelegt, zumindest vorerst. Dem Bericht zufolge ruhen die Verhandlungen mit TV-Networks schon seit längerem. Derzeit spielen Apps von einzelnen Inhalteanbietern die Hauptrolle auf dem neuen Apple TV. Zuvor hieß es, die Verhandlungen zwischen dem iPhone-Hersteller und den US-Sendern sei auch gescheitert, weil diese mehr Geld für ihre Inhalte veranschlagt haben. (lbe)