Arbeitnehmervertreter sehen Gefahr für Alcatel SEL

Der massive Stellenabbau beim Telekommunikationsausrüster Alcatel in Deutschland gefährdet nach Auffassung von Arbeitnehmervertretern das Überleben ganzer Geschäftsbereiche.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der massive Stellenabbau beim Telekommunikationsausrüster Alcatel in Deutschland gefährdet nach Auffassung von Arbeitnehmervertretern das Überleben ganzer Geschäftsbereiche. Der Vorstand plane über die Streichungen hinaus tief greifende Veränderungen, sagte Horst Lausmann, einer der Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat der Alcatel SEL AG, gegenüber dpa. "Auf Nachfragen haben wir keine schlüssigen Antworten erhalten. Es herrschte zum großen Teil Funkstille." Das Management habe lediglich Überschriften präsentiert, darunter die "Veräußerung von Unternehmensteilen" und die "Bereinigung von Vermögenswerten". Der Aufsichtsrat soll am 20. November zu einer weiteren Sitzung zusammenkommen, von der sich die Arbeitnehmervertreter eine Klärung der noch offenen Fragen erhoffen. Erst danach will der Betriebsrat zusammen mit der IG Metall über das weitere Vorgehen beraten.

Alcatel SEL, die deutsche Tochter des kriselnden französischen Telecom-Ausrüsters Alcatel, hatte angekündigt, im Jahr 2003 weitere 1400 Stellen abzubauen. Bereits in diesem Jahr sollen 1250 von 8900 Stellen gestrichen werden. Wie die Muttergesellschaft begründet Alcatel SEL die einschneidenden Maßnahmen mit der weiter "außerordentlich schwierigen" Lage auf dem Telekommunikationsmarkt. Alcatel-Chef Serge Tchuruk sprach -- trotz Optimismus für Umsatzsteigerungen -- bereits von dem Risiko, dass sich der Markt für Telecom-Ausrüster weiter verschlechtere. (jk)