Arduino stellt Roboter und Cloud-Controller Yún vor

Neu von Arduino: Arduino Robot ist ein autonomer mobiler Roboter mit zwei Rädern und diversen Sensoren. Arduino Yún vereinigt einen Leonardo mit einem WLAN-System-on-a-chip, auf dem der OpenWRT-Ableger Linino läuft.

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Von
  • Philip Steffan
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Arduino hat auf der Maker Faire Bay Area zwei neue Open-Source-Produkte angekündigt: Der Arduino Robot ist ein autonomer mobiler Roboter mit zwei Rädern und diversen Sensoren. Der Arduino Yún vereinigt ein Mikrocontroller-Board vom Typ Arduino Leonardo mit einem WLAN-System-on-a-chip, auf dem der OpenWRT-Ableger Linino läuft.

Der erste Roboter von Arduino ähnelt bestehenden autonomen Fahrzeugen wie Asuro oder c't-Bot. Die Konstruktion besteht aus zwei runden Platinen mit 19 cm Durchmesser, die jede für sich ein Arduino-kompatibles Board mit Atmels ATmega32u4 darstellen. Beide Systeme kommunizieren über eine 10-polige Kabelverbindung.

Der Arduino Robot

(Bild: Arduino)

Außer den Motoren und fünf Infrarotsensoren verfügt der batteriebetriebene Roboter über ein Kompassmodul, einen Lautsprecher sowie Tasten und einen Drehregler. Weitere Sensoren und Aktoren kann man in den Prototyping-Bereichen auflöten oder mit entsprechenden Tinkerkit-Modulen nachrüsten. Tinkerkit ist ein Baukastensystem aus dem Arduino-Umfeld, bei dem elektronische Bauteile über standardisierte dreipolige Kabel verbunden werden.

Der ebenfalls neu angekündigte kleine TFT-Bildschirm lässt sich entweder mit dem Arduino Robot oder dem schon länger erhältlichen Arduino Esplora verwenden, einem Arduino-Board in Form eines Game-Controllers.

Der Arduino Robot ist eine gemeinsame Entwicklung von Arduino und dem spanischen Bildungsprojekt Complubot, das bereits viermal den Fußballweltmeister im Robocup-Junior-Wettbewerb stellte. Wann und zu welchem Preis der Roboter auf den Markt kommt, hat Arduino noch nicht bekanntgegeben.

Yún (云) ist chinesisch für "Wolke", was sich auf die "Cloud"-Services bezieht, mit denen der gleichnamige neue Arduino Kontakt aufnehmen soll. Die Platine im üblichen Arduino-Format enthält einen ATmega32u4-Prozessor, ähnelt also dem Arduino Leonardo. Wie beim Modell "Arduino Ethernet" lässt sich ein Power-over-Ethernet-Modul zur Stromversorgung nachrüsten. Außer einem Micro-SD-Slot ist zusätzlich ist ein WLAN-fähiger SoC mit einem MIPS-24K-Prozessor, 32 MB RAM und 8 MB Flashspeicher verbaut.

Mit Linux in die Cloud: Arduino Yún.

(Bild: Arduino)

Mit dem darauf laufenden OpenWRT-Ableger namens Linino kommuniziert der Arduino über die neue "Bridge"-Library. Alle speicherintensiven Vorgänge beim Parsen von Serverdaten werden auf das SoC ausgelagert. Eine Kooperation mit dem Dienstleister Temboo, der einen normalisierten Zugriff auf über 100 Web-APIs bietet, soll den Datenaustausch zwischen Arduino und vielen Webservices stark vereinfachen.

Die Entwicklung von Linino erledigt die amerikanische Firma Dog Hunter für Arduino. Der Arduino Yún soll ab Ende Juni für etwa 64 Euro erhältlich sein.

Mit der Verfügbarkeit der neuen Arduinos soll auch die 1.5er-Linie der Arduino-IDE die Betaphase verlassen. Außer über USB kann der Arduino Yún damit direkt per WLAN programmiert werden. Neben der erwähnten Bridge-Library bringt die neue IDE die TFT-Library mit, die auf den von Adafruit entwickelten Libraries GFX und ST7735 basiert. Die Funktionen für grafische Ausgabe orientieren sich an denen von Processing. (phs)