Arena beantragt Lizenz für bundesweites TV-Programm

Sollte die Käuferin der Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga von der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen eine TV-Lizenz erhalten, wäre es das erste Mal, dass Sender und Übertragungswege in Deutschland in einer Hand sind.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Arena Sport Rechte und Marketing GmbH, Käuferin der Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga für die kommenden drei Spielzeiten, hat bei der Landesanstalt für Medien in Düsseldorf einen Antrag auf Erteilung einer TV-Lizenz zur Ausstrahlung eines bundesweiten Fernsehprogramms gestellt. Arena beantrage eine Lizenz für den maximal zulässigen Zeitraum von zehn Jahren für ein digitales Sparten-TV-Programm, teilte das Unternehmen mit. Neben einem Hauptkanal soll es weitere Kanäle geben, die mehrere Spiele sowie die Konferenzschaltung parallel ausstrahlen können.

Vor dem Antrag habe man bereits Gespräche mit verschiedenen Landesmedienanstalten geführt, hieß es weiter. Die Beantragung der Sendelizenz sei ein weiterer wichtiger Schritt in Arenas Strategie, eine unabhängige Plattform aufzubauen. Mit einer Entscheidung über den Antrag rechne man im zweiten Quartal. Im Juli soll dann die Testphase für den Sendebetrieb starten. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass der ehemalige ProSieben-Chef Dejan Jocic bei Arena ein Programm-Konzept für Bundesliga-Übertragungen entwickeln soll.

Unter Medienexperten ist die Vergabe einer TV-Lizenz an das Tochterunternehmen des Kabelnetzbetreibers Unity Media allerdings nicht unumstritten. Es drohe ein unfairer Wettbewerb, wenn der Einkauf von Programmrechten über Netzgebühren quersubventioniert werde, erklärte der Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, Hans Hege, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Etablierte Fernsehsender könnten dadurch aus dem Markt gedrängt werden. "Premiere ist möglicherweise nur das erste Opfer", sagte Hege. Sollte Arena eine TV-Lizenz erhalten, wäre es das erste Mal in Deutschland, dass Sender und Übertragungswege in einer Hand sind. (pmz)