Ariane-6-Erstflug: Hilfsantrieb der Oberstufe ausgefallen

Beim Ariane-6-Flug kam es zu einem unerwarteten Vorfall: Das Hilfstriebwerk konnte das Vinci-Triebwerk der Oberstufe nicht erneut zünden.

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Start der Ariane 6 Rakete.

(Bild: ArianeGroup)

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Beim Erstflug der europäischen Trägerrakete Ariane 6 ist bei einer Technikdemonstration der Hilfsantrieb der Oberstufe der Rakete ausgefallen. Das berichtet n-tv am Mittwoch. Mit dem Hilfsantrieb hatte die ArianeGroup zeigen wollen, dass das Vinci-Triebwerk erneut gezündet werden kann, um Nutzlasten in verschiedenen Umlaufbahnen absetzen zu können. Das Triebwerk soll zwar gezündet haben, stoppte dann aber seinen Betrieb.

Insgesamt war vorgesehen, insgesamt 17 Nutzlasten auf Umlaufbahnen abzusetzen. 15 davon konnten erfolgreich ins All gebracht werden. Zwei weitere sollten nach erneuter Zündung des Vinci-Triebwerks in einer anderen Umlaufbahn abgesetzt werden. Doch das funktionierte nicht wie geplant, berichtet n-tv. Ursächlich dafür soll das Hilfstriebwerk gewesen sein, das zunächst zündete, dann jedoch ausfiel. Das Vinci-Triebwerk der Oberstufe konnte so nicht erneut gezündet werden. Die etwa zwei Tonnen schwere Oberstufe soll nun zusammen mit den beiden Nutzlasten in einer Höhe von 580 km im All verbleiben. Eigentlich war vorgesehen, dass die Oberstufe beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht.

Nach Angabe von Martin Sion, CEO der ArianeGroup, habe es sich dabei um eine Technikdemonstration gehandelt. Es sollte geprüft werden, wie sich die Rakete in einer Phase der Mikrogravitation, einem Zeitraum mit keiner oder sehr geringer Gravitation, verhält.

Sion bedauerte den Vorfall. Eine technische Demonstration sei jedoch dazu da, um Tests durchzuführen, die am Boden nicht ausprobiert werden können. Den genauen Grund für den Ausfall konnte Sion jedoch noch nicht mitteilen. Sion vermutet, dass die Auxiliary Power Unit (APU) dafür verantwortlich sein könnte. Das Bauteil konnte bisher nicht unter Schwerelosigkeit getestet werden. Die nötigen Flugdaten seien jedoch noch nicht verfügbar und müssten dann ausgewertet werden. Erst, wenn die genaue Ursache feststehe, würde die Öffentlichkeit darüber informiert werden.

Noch in diesem Jahr soll ein weiterer Ariane-6-Flug stattfinden. Für 2025 sind sechs Ariane-6-Flüge geplant.

(olb)