Asteroiden-Mission der NASA wird fortgeführt

Die US-Raumfahrtbehörde NASA will die Anfang März wegen Finanzierungs- und technischen Problemen eigentlich schon abgesagte Dawn-Forschungsmission nun doch durchziehen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In Marsch gesetzt wird die Dawn-Sonde von drei Ionen-Triebwerken, die Xenon als "Treibstoff" verwenden. [Klicken für Großansicht]

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat bekannt gegeben, dass die Anfang März wegen technischen und Finanzierungsproblemen eigentlich schon abgesagte Dawn-Forschungsmission zu den Asteroiden Ceres und Vesta nun doch fortgeführt wird. Eine unbemannte Raumsonde soll im Sommer kommenden Jahres an Bord einer Delta-II-Rakete in Richtung innerer Asteroiden-Gürtel starten, der beide Kleinplaneten beherbergt und zwischen den Laufbahnen von Mars und Jupiter liegt. Von der Mission, an der auch zahlreiche europäische Wissenschaftler beteiligt sind, erhofft sich die NASA neue Erkenntnisse zu den Entstehungsprozessen unseres Sonnensystems.

Die Reisezeit zum 1807 erstmals vom Deutschen Heinrich Olbers entdeckten Asteroiden Vesta, der zunächst untersucht wird, setzt das für die Durchführung der Dawn-Mission verantwortliche kalifornische Jet Propulsion Laboratory (JPL) mit rund vier Erdenjahren an. Im Frühjahr 2012 soll die Sonde ihre Umlaufbahn um Vesta verlassen und zu Ceres weiterfliegen, den sie im Sommer 2015 erreichen soll. Ceres ist mit einem Äquatordurchmesser von 975 Kilometern der größte Kleinplanet des Asteroiden-Gürtels und besteht zu mindestens 25 Prozent aus Wasser, das ihn als dicke Eishülle ummantelt.

Weil das Dawn-Budget bereits im vergangenen Jahr mit rund 40 Millionen US-Dollar überschritten war, hatte die NASA eine Überprüfung der Mission angeordnet und später das Aus verkündet. Nach heftigen Protesten der Forscher, die sämtliche wissenschaftlichen Instrumente bereits fertig gestellt hatten, revidierte die NASA jedoch ihre Entscheidung und stellt nun sogar weitere 70 Millionen US-Dollar zur Verfügung, sodass sich das Gesamtbudget auf 446 Millionen US-Dollar erhöht.

Die Dawn-Sonde wird nach der Absprengung von der Delta-II-Trägerrakete von drei Ionen-Triebwerken in Marsch gesetzt, die Xenon als "Treibstoff" verwenden. Die für die Beschleunigung im elektrischen Feld benötigte Energie wird über große Solarpanels gewonnen. Zu den Instrumenten an Bord gehören zwei vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebaute Multispektralkameras, ein VIR-Spektrometer, das im sichtbaren und infraroten Licht arbeitet (Italien), ein Gammastrahlen-/Neutronen-Spektrometer (USA), ein Magnetometer (USA) sowie ein Laser-Höhenmessgerät (USA). (pmz)