Astronomen entdecken nun auch Ring um Zwergplaneten Haumea

Nicht nur Gasriesen und einige Asteroiden, auch Zwergplaneten können einen Ring haben. Das haben Astronomen nun ermittelt und einen solchen Ring um Haumea gefunden, der die Sonne außerhalb der Bahn des Neptun umkreist.

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Astronomen entdecken nun auch Ring um Zwergplaneten Haumea

KĂĽnstlerische Darstellung des Rings um Haumea

(Bild: Instituto de AstrofĂ­sica de AndalucĂ­a (IAA-CSIC))

Lesezeit: 2 Min.

Der unförmige Zwergplanet Haumea hat nicht nur zwei Monde sondern auch einen Ring. Den haben Astronomen vom Andalusischen Institut für Astrophysik bei einer Beobachtungskampagne entdeckt. Sie hatten den Himmelskörper mit insgesamt zwölf Teleskopen analysiert, als der am 21. Januar 2017 aus unserer Perspektive einen weit entfernten Stern verdunkelte. Dadurch konnte nicht nur mit höchster Genauigkeit die ungewöhnliche Form des Zwergplaneten untersucht werden, sondern es sei auch entdeckt worden, dass Haumea deutlich größer ist, als bislang angenommen, erklärt José Luis Ortiz.

Haumea umkreist die Sonne außerhalb der Bahn des Neptun, bis zu 51 Astronomische Einheiten von unserem Stern entfernt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt Haumea 284 Jahre, einmal um sich selbst dreht er sich aber in lediglich 3,9 Stunden. Kein anderer Himmelskörper mit einem Durchmesser von mehr als 100 Kilometer rotiert derart schnell um sich selbst. Durch diese Geschwindigkeit wird Haumea flach gedrückt und erhält seine charakteristische ellipsoide Form. Insgesamt misst Haumea diesen neuesten Daten zufolge an seiner längsten Achse 2320 Kilometer – 400 Kilometer mehr als bislang gedacht.

Bis vor wenigen Jahren waren lediglich Ringe um die großen Gasplaneten Saturn, Uranus, Jupiter und Neptun bekannt, erläutern die Wissenschaftler nun. Dann entdeckten Astronomen gleich zwei Ringe um den Asteroiden Chariklo und später auch ein mögliches Ringsystem um den Asteroiden Chiron. Beide kreisen zwischen Saturn und Uranus um die Sonne. Mit der Entdeckung des Rings um Haumea haben die Astronomen nun einen Ring um einen nochmal gänzlich anderen Himmelskörper gefunden, der außerdem noch viel weiter von der Sonne entfernt ist.

Für dessen Entstehung haben die Forscher unterschiedliche Erklärungsversuche, so könnte er bei einer Kollision entstanden sein oder aus Material bestehen, dass durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit von der Oberfläche geschleudert wurde. Abgesehen davon zeige die Entdeckung aber bereits, dass Ringe um Himmelskörper deutlich häufiger sein könnten, als bislang angenommen.

(mho)