Weltraumteleskop James Webb bestätigt Asteroidenkollision bei Beta Pictoris

Vor 20 Jahren gab es einen Hinweis auf eine Staubwolke im Orbit von Beta Pictoris. Jetzt zeigt sich, dass sie auf eine Asteroidenkollision zurückgegangen war.

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Stern mit Staubscheibe und kollidierenden Asteroiden im Vordergrund

(Bild: NASA/Lynette Cook)

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Eine Forschungsgruppe hat mit dem Weltraumteleskop James Webb bestätigt, dass das Weltraumteleskop Spitzer vor 20 Jahren die Spuren einer gigantischen Asteroidenkollision im Sternsystem Beta Pictoris beobachtet hat. Das hat die Universität Johns Hopkins jetzt bekannt gegeben und erklärt, dass die Entdeckung gerade auf dem beruht, was das Weltraumteleskop James Webb eben nicht mehr beobachtet. So fehle in den Daten jetzt jede Spur der riesigen Staubwolke, die bei der Kollision entstanden ist und die Spitzer vor zwei Jahrzehnten entdeckt hat. Die ist also in den letzten zwei Jahrzehnten verschwunden und wurde auch nicht ersetzt. Ihren Ursprung hatte sie in einer wahrhaft gigantischen Kollision bei dem jungen Stern.

Die Messdaten von Spitzer und dem JWST

(Bild: Roberto Molar Candanosa/Johns Hopkins University, with Beta Pictoris concept art by Lynette Cook/NASA)

Entdeckt hat Spitzer demnach 2004 und 2005 Spuren von erhitzten kristallinen Silikaten, wie sie häufig bei jungen Sternen wie Beta Pictoris gefunden werden. Das habe bereits darauf hingedeutet, dass dort eine "kataklysmische Kollision" stattgefunden hatte, bei der die beteiligten Himmelskörper teilweise in winzige Partikel zertrümmert wurden. Damals sei man davon ausgegangen, dass sich der zugrunde liegende Prozess stetig wiederholt. Erst als nun das Weltraumteleskop James Webb (JWST) in ebenjenem Areal keine Spur der erhitzen Mineralien finden konnte, hat das eine andere Erklärung bestätigt. Die Beobachtung lege nahe, dass das Material durch Strahlung des Sterns nach außen gedrückt wurde, wo es abgekühlt und deshalb nicht mehr nachweisbar ist. Gleichzeitig wurde es eben nicht ersetzt.

Beta Pictoris ist 63 Lichtjahre von der Erde entfernt und für die Astronomie seit Langem von besonderem Interesse. Weil er gerade einmal rund 20 Millionen Jahre alt ist – während unsere Sonne über 4,5 Milliarden Jahre auf dem Buckel hat – ist er für die Astronomie von besonderem Interesse, weil sich sein Planetensystem noch bildet. Inzwischen wurden dort zwei Exoplaneten gefunden, beide konnten auch bereits direkt abgebildet werden. Bei der Asteroidenkollision vor 20 Jahren wurde etwa 100.000 Mal so viel Material zu Staub zertrümmert, wie es in jenen Asteroiden enthalten war, der die Dinosaurier ausgelöscht hat. Die neue Beobachtung soll jetzt bei einem Treffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft vorgestellt werden.

(mho)