Asus integriert Linux als Express-Gate-Funktion in zukünftige Mainboards
Der taiwanische Hersteller plant, einen Großteil zukünftiger Mainboards mit Splashtop-Linux auszuliefern.
Asus will langfristig einen Großteil seines Mainboard-Portfolios mit Splashtop-Linux ausstatten. Das Mini-Linux von DeviceVM befindet sich in der herkömmlichen Variante in einem Flash-Speichermodul auf der Hauptplatine, wird nach dem Einschalten nahezu sofort aktiv und bringt einige Anwendungen mit: So stehen dem Nutzer in der Linux-Umgebung unter anderem Firefox, die Telefonie-Software Skype, ein Media-Player sowie der Instant-Messenger Pidgin zur Verfügung. Der Browser unterstützt auch Flash und spielt YouTube-Videos, auch mit Ton, problemlos ab. Die verwendete Pidgin-Version beherrscht unter anderem die Protokolle AIM, Google Talk, MSN und Yahoo.
Express Gate dient auch zur Konfiguration einiger Mainboard-Funktionen, darunter einer Festplatten-Verwaltung namens Drive Xpert. Grundsätzlich lassen sich auch BIOS-Updates von der Asus-Webseite herunterladen und etwa auf einem USB-Stick abspeichern. Leider liegen diese BIOS-Updates aber in Zip-komprimierter Form vor und Splashtop Linux enthält keinen Entpacker, sodass das im BIOS integrierte Flash-Utility EZ-Flash 2 damit nichts anfangen kann.
Asus will Express Gate in zwei verschiedenen Versionen anbieten. Die Lite-Version setzt eine vorherige Installation des Linux-Systems auf der Festplatte voraus, wodurch sich Asus ein Flash-Speichermodul spart. Der Hersteller wird die Flash-Chip-Version vermutlich eher bei den teuren Boards einsetzen, während bei den billigeren Mainboards die Festplatten-Lösung zum Einsatz kommen dürfte.
Nachdem Asus bereits im vergangenen Jahr Splashtop-Linux auf dem High-End-Mainboard P5E3 Deluxe/WiFi-AP@n integrierte und es seit Januar 2008 auf einigen M3A-Platinen einsetzt, sollen nun bald die P45-Boards P5Q Deluxe, P5Q-WS, P5Q3 Deluxe sowie P5Q-E mit dem Mini-Betriebssystem ausgeliefert werden. Die P5Q-Serie unterstützt dabei aktuelle Intel Dual- und Quad-Core-Prozessoren sowie FSB1600. Laut Joe Hsieh, Asus’ General Manager im Bereich Mainboards, soll zukünftig ein Großteil der Mainboards mit der Express-Gate-Funktion ausgestattet sein. Asus plane den Absatz von rund einer Million Mainboards mit Splashtop-Linux pro Monat. (mfi)