Atlas der Überwachung: Datenbank zeigt Instrumentarium der US-Polizei

US-Bürgerrechtler haben gemeinsam mit Forschern die "größte durchsuchbare Datenbank zum polizeilichen Einsatz von Überwachungstechnik" eingerichtet.

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Atlas der Überwachung: Datenbank zeigt Instrumentarium der US-Polizei

(Bild: atlasofsurveillance.org)

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Drohnen, Body-Cams, Videoüberwachung und biometrische Gesichtserkennung, IMSI-Catcher und Kfz-Kennzeichenscanner: Die Öffentlichkeit kann sich jetzt leichter einen Überblick verschaffen, mit welcher Technik die Polizei in den USA an welchen Orten Bürger überwacht. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat dazu in Kooperation mit der Reynolds School of Journalism an der Universität von Nevada in Reno eine Online-Datenbank freigeschaltet.

Einsehbar ist im "Atlas der Überwachung" etwa auch "vorausschauende Polizeiarbeit" ("Predictive Policing") und bestehende Partnerschaften zwischen Ordnungshütern und dem Ring-Kameranetzwerk von Amazon. Dazu kommt ein Verzeichnis von über 130 technischen Zentren von US-Strafverfolgern, in denen diese Daten in Echtzeit verarbeiten.

Laut der EFF handelt es sich die "größte durchsuchbare Datenbank zum polizeilichen Einsatz von Überwachungstechnik". Nutzer können nach Informationen suchen, indem sie auf einer interaktiven Karte der USA auf Regionen, Städte und Orte klicken. Städte, Bezirke oder Bundesstaaten können sie auch auf einer Suchseite eingeben, die dann Treffer anzeigt.

Der Atlas zeigt auch auf, wie Überwachungstechnik im ganzen Land Einzug hält. Insgesamt ist laut dem EFF-Forscher Dave Maass so das Bild eines sich ausbreitenden Überwachungsstaats entstanden, der von automatisierter Gesichtserkennung auf Hawaii über Big-Data-Analysen in Maine bis zu Echtzeit-Kriminalitätszentren entlang der Goldküste Floridas reicht.

Die Bürgerrechtsorganisation hat den Atlas nach eigenen Angaben per Crowdsourcing und Datenjournalismus in den vergangenen 18 Monaten mit Informationen gefüllt. Mehr als 500 Studenten, Lehrer, Freiwillige, Journalisten und andere Forscher sollen an dem Projekt beteiligt gewesen sein und zunächst über 5000 Datenpunkte aus 3000 Städten und Gemeinden gesammelt haben.

Die EFF bezeichnet das Ergebnis als "Spitze des Eisbergs". Es sei nötig, dass Medienvertreter und Mitglieder der Öffentlichkeit weiterhin Transparenz von den Strafverfolgungsbehörden einforderten, beispielsweise per Anfragen per Informationsfreiheitsgesetz. Auf dieser Basis soll die Datenbank regelmäßig aktualisiert werden.

(anw)