Atlassian kauft Loom: Bessere Chef-Videos sind fast eine Milliarde Dollar wert

Der australische Kollaborationstool-Anbieter Atlassian will für 975 Millionen US-Dollar den Video-Messaging-Dienst Loom übernehmen. 880 Millionen US-Dollar sollen dabei in Cash fließen und der Rest in Aktien von Atlassian. Der Deal solle keine Auswirkungen auf die Aktienrückkauf-Strategie haben, könne sich aber auf die operativen Margen der nächsten beiden Bilanzjahre auswirken, wie das Unternehmen mitteilte. Die Übernahme soll bis zum dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein, so auch die Behörden zustimmen. An der Börse kam die Ankündigung nicht gut an, die Atlassian-Aktie fiel zunächst um 6,5 Prozent.

Loom wurde 2016 gegründet und bietet eine auf Firmenkommunikation zielende Plattform, mit der Nutzer Videos über die Kamera am Rechner oder von ihrem Bildschirm aufnehmen und dann teilen können. Dazu kommen Komfortfunktionen, teils mit KI, für die Generierung von begleitendem Text und Transkripten. Loom sei derzeit bei rund 200.000 Businesskunden im Einsatz und werde dort von 25 Millionen Menschen genutzt.

"Die nächste Evolution der Teamzusammenarbeit"

Das Video-Messaging soll dann das Portfolio von Atlassians Kollaborations-Anwendungen erweitern. Dazu gehören Anwendungen wie Jira, Confluence, Bitbucket und Trello. "Asynchrones Video ist die nächste Evolution der Teamzusammenarbeit, und die Zusammenarbeit mit Loom hilft verteilten Teams, auf sehr menschliche Weise zu kommunizieren", sagt Mike Cannon-Brookes, Mitbegründer und Co-CEO von Atlassian. Techniker könnten dann visuelle Fehler-Logs erzeugen, Chefs großer Teams ihre Ansprachen verbreiten und HR neue Angestellte mit personalisierten Videos begrüßen, stellt man sich das bei Atlassian vor.

Atlassians Dienste sind eigenen Angaben nach bei 260.000 Firmen weltweit im Einsatz. Im März trennte sich das Unternehmen von 5 Prozent seiner Angestellten, also rund 500 Personen, was als "Rebalancing" bezeichnet wurde.

(axk)