Attachmate und Microsoft: Das Ende der VerkaufsgerĂĽchte um Novell
Attachmate, ein Anbieter von Integrationssoftware fĂĽr Legacy-Hard- und Software ĂĽbernimmt Novell. Eine von Microsoft gefĂĽhrte Technologie-Holding kauft gleichzeitig fĂĽr 450 Millionen US-Dollar geistiges Eigentum von Novell auf.
Fast ein Jahr versucht das Novell-Management sein Unternehmen an den Mann zu bringen. Zuletzt hatte es im September verstärkt Gerüchte um einen Verkauf gegeben, die sich zwar verdichteten aber nie bestätigt wurde. Jetzt hat das Rätselraten um Novells Zukunft – zumindest vorläufig – ein Ende.
Attachmate, bislang eigentlich nur als Interessent für einige Produktsparten gehandelt, kündigte heute an , Novell (fast) komplett übernehmen zu wollen; der gesamte Deal hat einen Wert von ungefähr 2,2 Milliarden US-Dollar. Mit 6,10 US-Dollar pro Aktie zahlt Attachmate lediglich 35 Cent pro Aktie mehr, als der Hedgefonds Elliot Associates LP im Februar dieses Jahres geboten hatte, was das Novell-Management um CEO Ron Hovsepain als inadäquat abgelehnt hatte. Beide Unternehmen hoffen die Transaktion bis Ende des ersten Quartals 2011 abgeschlossen zu haben; Attachmate möchte aus dem bisherigen Konzern zwei Unternehmen machen, die unter dem Attachmate-Dach operieren: Novell selbst und den Linux-Distributor Suse.
Nicht alle BesitztĂĽmer gehen allerdings an Attachmate: Microsoft, beziehungsweise ein von Microsoft gefĂĽhrtes Konsortium, ĂĽbernimmt eine ganze Sammlung von Intellectual Property von Novell. DafĂĽr zahlt das CPTN Holdings genannte Konsortium insgesamt 450 Millionen Dollar. Um welche Patente beziehungsweise welches geistige Eigentum von Novell es sich im Einzelnen handelt, gaben die Vetrragspartner bislang nicht bekannt. Auch, wie sich der Aufkauf Novells durch Attachmate auf die Auseinandersetzung mit SCO um das Unix-Copyright auswirken wird, ist derzeit unklar.
Attachmate ist ein Anbieter von Software zur Integration von Legacy-Soft- und Hardware im Unternehmen und hatte in der Vergangenheit schon öfters andere Firmen übernommen (2005: WRQ, 2007: NetIQ). Eigentümer des Unternehmens sind Investoren wie Francisco Partners, Golden Gate Capital oder Thoma Bravo, Zum Produktportfolio gehören unter anderem die Reflection-Familie (Terminal-Emulation, X-Server) sowie das Sicherheits- und Systemmanagementpaket NetIQ. (avr)