Auch Walmart will Lieferdrohnen testen

Der US-Handelsgigant Walmart eifert Amazon nach und erwägt die Zustellung von Einkäufen per Drohne. Die US-Luftfahrbehörde FAA muss das nun genehmigen.

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Kameradrohne

(Bild: dpa, Felix Frieler)

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Der Einzelhandelsriese Walmart hat laut Medienberichten bei der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis für Drohnentests beantragt. Der BBC zufolge plant das Unternehmen, die Fluggeräte sowohl zur Lieferung und Abholung von Waren als auch für die Optimierung von Arbeitsabläufen in seinen Lagern zu erproben.

"Für 70 Prozent der US-Bürger ist eine Walmart-Filiale innerhalb von 5 Meilen erreichbar. Das schafft interessante Möglichkeiten, unsere Kunden mit Drohnen zu bedienen", zitiert die BBC einen Unternehmensprecher. Laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters testet Walmart schon seit einigen Monaten kleinere Drohnen innerhalb seiner Warenlager. Nun will das Unternehmen auch Tests unter freiem Himmel beginnen.

Künftig könnten die Drohnen etwa den Kunden Lebensmittel zu einem Abholpunkt am Supermarkt-Parkplatz liefern. Auch die direkte Zustellung ins Heim der Kunden soll getestet werden – dafür müssten allerdings noch Genehmigungen der Anwohner eingeholt werden, deren Grundstücke dabei überflogen werden. Die Drohnen für die Heimlieferungen könnten dann von einem Lieferwagen nahe dem Zustellort starten. Im Falle einer Zustimmung durch die FAA sollen Drohnen des chinesischen Herstellers DJI zum Einsatz kommen.

Handelskonkurrent Amazon ist in den USA zumindest ein bisschen weiter: Das Unternehmen erhielt im Februar eine Erlaubnis für Tests seiner Zustell-Drohnen. Allerdings war diese an enge Auflagen gebunden, mit denen sich Amazon überaus unzufrieden zeigte: So dürfe ein ausgebildeter Pilot die Drohnen nur bei Tageslicht, in Sichtweite und in maximal 122 Metern Höhe steuern. Das vom Konzern bereits zum Patent angemeldete System von Lieferdrohnen, die selbstständig Waren abholen und eine Route zum Empfänger berechnen können, ist damit wohl nicht umzusetzen.

In Deutschland hat die Posttochter DHL bereits von September bis Dezember 2014 eine Paketdrohne für Medikamentenflüge zur ostfriesischen Insel Juist eingesetzt. Auch die Schweizer Post hat bereits Drohnentests vorgenommen. (axk)