Gamescom

Auch nächstes Jahr wieder in Leipzig

Auch ohne die Unterstützung des Branchenverbandes BIU will die Leipziger Messe die Games Convention (GC) im August 2009 wieder ausrichten, also vor der konkurrierenden GAMEScom.

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  • dpa

Nach einem Besucherrekord in diesem Jahr will die Leipziger Messe auch ohne Unterstützung des Branchenverbandes BIU 2009 die Games Convention wieder ausrichten. Seit Donnerstag seien rund 203.000 Menschen gekommen, teilten die Veranstalter heute bereits vor Abschluss der Schau mit. Das waren 18.000 mehr als 2007. "Die Branche und die Besucher unterstützen uns eindeutig darin, die Messe in Leipzig fortzuführen", erklärte Messe-Chef Wolfgang Marzin.

Damit wird es 2009 zwei Computerspielemessen in Deutschland geben. Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware BIU, bisher Partner der Leipziger Games Convention, will künftig in Köln die GAMESCom ausrichten. Er sieht dort größere Wachstumschancen für die Branche. Die Entscheidung der Leipziger Messe wollte der Branchenverband heute nicht kommentieren. "Wir werden das in der kommenden Woche in Ruhe besprechen", sagte Verbandssprecher Arjan Dhupia der Deutschen Presse-Agentur dpa. Bereits im letzten Jahr hatte wegen des sehr großen Besucherandrangs in Leipzig die Diskussion um den Messestandort begonnen; auch Berlin war im Gespräch. Die Leipziger Messe hatte aber schon vor der GC in diesem Jahr mit über 200.000 Besuchern gerechnet.

Als Termin für die nächste GC nannte Marzin den 19. bis 23. August 2009. Damit findet die Leipziger Messe drei Wochen vor der Kölner Konkurrenz statt, die vom 9. bis 13. September öffnen will. Ob es schon konkrete Zusagen von Ausstellern gebe, wollte Marzin nicht sagen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte aber, dass bereits Hotelzimmer fürs kommende Jahr reserviert seien.

In einer repräsentativen Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung habe die Mehrheit des Games-Branche und der Besucher für den Erhalt der GC am traditionellen Standort votiert, sagte Marzin. Lediglich zehn Prozent der Aussteller hätten sich gegen den Standort Leipzig ausgesprochen. Ob das die Mitglieder des BIU waren, wollte Marzin nicht sagen. Der Branchenverband hat nur zwölf Mitglieder, die aber nach eigenen Angaben einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent am deutschen Computer- und Videospielemarkt halten.

In diesem Jahr präsentierten auf der Messe 547 Aussteller (2007: 503) rund 300 neue Spiele und Produkte aus dem Bereich der digitalen Unterhaltung. 40 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland. Marzin kündigte zudem an, die Marke Games Convention weiter auszubauen und zu globalisieren. Bereits in knapp einem Monat findet in Singapur die zweite Auflage der GC Asia statt. "Als nächstes haben wir den nordamerikanischen Markt im Fokus", sagte Marzin. (dpa)/ (ciw)