Auf GitHub entdeckt: Bluesky bereitet kostenpflichtige Premiumfunktionen vor

Zuletzt ist Bluesky massiv gewachsen, das dürfte die Kosten stark erhöht haben. Nun wurde auf GitHub entdeckt, wie der Kurznachrichtendienst die bezahlen will.

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Bluesky-Startbildschirm auf einem Smartphone

(Bild: Diego Thomazini/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Bei dem Kurznachrichtendienst Bluesky wird überlegt, Premiumfunktionen für einen Monatspreis von 8 US-Dollar anzubieten. Für das Geld könnte es zur Einführung eine spezielle Kennzeichnung der Konten, mehr Möglichkeiten zur Anpassung der Profilseiten und eine höhere Auflösung für hochgeladene sowie abgerufene Videos geben. Das geht aus Screenshots einer Überblickseite hervor, die intern vorbereitet wird und jetzt auf GitHub entdeckt wurde. Später könnten demnach noch direkte Übersetzungen von Beiträgen, Analysen von Beiträgen und Ordner für Lesezeichen hinzukommen. Ein Entwickler hat die Echtheit der Dateien bestätigt, aber darauf hingewiesen, dass die genannten Punkte wahrscheinlich nicht den finalen Funktionen entsprechen würden.

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Dass Bluesky plant, über Premiumfunktionen Geld einzunehmen, war bereits bekannt. Das hat der Dienst bereits im Oktober angekündigt, lange vor der bislang größten Welle an Neuanmeldungen, die den Dienst nach der US-Präsidentschaftswahl deutlich haben anwachsen lassen. Gegenwärtig kann der Dienst kostenfrei benutzt werden, inzwischen wurden dort fast 25 Millionen Accounts angelegt. Auch deshalb war die Frage nach der Finanzierung des Dienstes zuletzt wieder lauter gestellt worden, auch wegen der Vorgänge beim Konkurrenten X (vormals Twitter) und dem Versuch, dort eine Bezahloption zu etablieren. Von Bluesky hat es geheißen, dass der Dienst prinzipiell kostenfrei bleiben soll und zahlende Accounts nicht algorithmisch bevorzugt würden.

Verbreitet wurden die Screenshots der geplanten Ăśberblickseite jetzt von einem Account auf Bluesky selbst. Darunter hat sich bereits eine rege Diskussion ĂĽber die Inhalte entwickelt, formuliert wurden auch WĂĽnsche fĂĽr andere Premiumfunktionen. Erst vor wenigen Tagen hat Bluesky-Chefin Jay Graber auf eine diesbezĂĽgliche Nachfrage nicht ausgeschlossen, dass es kĂĽnftig auch Werbung auf der Plattform geben wird. Man wolle die Fehler anderer sozialer Netzwerke nicht wiederholen. Mit Threads steht ein weiterer Kurznachrichtendienst angeblich kurz vor der EinfĂĽhrung von Werbung zur Finanzierung des ebenfalls kostenfreien Angebots.

Bluesky gehört neben Threads von Meta und Mastodon derzeit zu den wichtigsten Twitter-Alternativen und profitierte zuletzt besonders stark von Absetzbewegungen bei dem Kurznachrichtendienst Twitter von Elon Musk, der inzwischen X heißt. Anders als bei den klassischen, hermetisch voneinander getrennten sozialen Netzwerken gibt es zwischen den drei Diensten aber immer mehr Verbindungsmöglichkeiten. So können Accounts auf Bluesky und Mastodon seit einigen Monaten miteinander interagieren; wer das möchte, kann sich Inhalte aus dem jeweils anderen Netzwerk in die eigene Timeline holen. Auch Threads öffnet sich für die Konkurrenten, die Anbindung an das sogenannte Fediverse – zu dem Mastodon gehört – klappt aber bislang nicht in Europa.

(mho)