Auf Intel und Nvidia folgt AMD: Ryzen-CPU-Verkäufe brechen ein

AMD verfehlt die eigene Umsatzprognose um 1,1 Milliarden US-Dollar. Das Geschäft mit Ryzen-CPUs ist eingebrochen und auch die Grafikkartenverkäufe laufen mäßig.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Auch AMD bekommt die Rezession in der Halbleiterwelt mit voller Härte zu spüren. Sah es vor drei Monaten mit Rekordzahlen noch rosig für die Firma aus, reiht sich AMD jetzt hinter Intel und Nvidia mit katastrophalen Geschäftsergebnissen ein.

Die offizielle Umsatzprognose für den Zeitraum Juli bis September 2022 bezifferte AMD vor drei Monaten auf 6,7 Milliarden US-Dollar (+/- 200 Millionen US-Dollar). Tatsächlich sollen es nur 5,6 Milliarden US-Dollar werden, also im Mittel 16,4 Prozent weniger. Nach US-Finanzrecht musste AMD deshalb jetzt eine Umsatzwarnung mit vorläufigen Geschäftsergebnissen abgeben. Die finalen Zahlen kommen am 01. November 2022.

Insbesondere das Geschäft mit Desktop- und Notebook-Prozessoren (Ryzen, Athlon) sowie Mainboard-Chipsätzen – bei AMD in der Gruppe "Client" vermerkt – brach ein: im Jahresvergleich um 40 Prozent und im Quartalsvergleich um 53 Prozent auf nur noch 1 Milliarde US-Dollar. Die Ryzen-7000-CPUs sind in den Zahlen noch kaum enthalten, da sie erst Ende September vorgestellt wurden.

Den gesunkenen Umsatz mit Radeon-Grafikkarten versteckt AMD in der Gruppe "Gaming", die durch die Semi-Custom-Prozessoren unter anderem für die Playstation 5, Xbox Series X/S und das Steam Deck aufgepäppelt wird.

AMDs Umsatz nach Geschäftsbereichen aufgeschlüsselt (in Milliarden US-Dollar)
Geschäftsbereich Q3/2022 Vergleich Q2/2022 Vergleich Q3/2021
Data Center 1,6 + 8% + 45%
Client 1,0 - 53% - 40%
Gaming 1,6 gleich + 14%
Embedded 1,3 + 4% + 1.549%
Total 5,6 - 15% + 29%

Erst die Mitteilung verdeutlicht, dass auch die GPUs betroffen sind, wahrscheinlich auch wegen des eingestellten GPU-Minings bei der Kryptowährung Ethereum: AMD nimmt in Anbetracht der hohen Lagerbestände eine Abschreibung in Höhe von 160 Millionen US-Dollar in den Geschäftsbereichen Grafik und Client vor.

CEO Lisa Su sagte dazu: "Obwohl unser Produktportfolio nach wie vor sehr stark ist, führten die makroökonomischen Bedingungen zu einer niedrigeren PC-Nachfrage als erwartet und zu einer erheblichen Bestandskorrektur in der gesamten PC-Lieferkette."

Jedoch sieht nicht alles schlecht aus für AMD. Die Data-Center- und Embedded-Sparten – letztere jetzt mit den Produkten von Xilinx – wuchsen weiter, insbesondere die Eypc-CPUs machen Intels rückläufigem Servergeschäft das Leben schwer. Die Xilinx-Übernahme ist derweil auch der Grund, warum AMDs Umsatz im Jahresvergleich um 29 Prozent stieg – im dritten Quartal 2021 nahm AMD 4,3 Milliarden US-Dollar ein. AMDs Aktie gab nach der Umsatzwarnung um fast 7 Prozent auf knapp 66 Euro nach.

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