Aus Thunderbolt 3 wird USB 4

Intel ĂĽbergibt das Thunderbolt-Protokoll an das USB-IF, das auf dessen Basis den kommenden Standard USB 4 spezifiziert.

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USB Typ C: Stecker vor Buchse, daneben USB-A und Audio-Klinke
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Von
  • Florian MĂĽssig

Aus zwei Schnittstellen wird eine: Intel und das Standardisierungsgremium USB-IF (Universal Serial Bus Implementers Forum) haben bekanntgegeben, dass Intel die Protokollspezifikation von Thunderbolt an das USB-IF übergibt. Wie bei USB können fortan interessierte Hersteller passende Chips herstellen, ohne dass sie dafür Lizenzgebühren zahlen müssten – das war bei Thunderbolt nötig.

Das USB-IF wird das frisch hinzugewonnene Know-How wiederum fĂĽr die kommende USB-Version 4 nutzen, welche dadurch wie Thunderbolt 3 auf eine Datentransferrate von bis zu 40 GBit/s kommt. Aktuell sind es bei USB 3.1 Gen 2 maximal 10 GBit/s; das kommende USB 3.2 verdoppelt auf 20 GBit/s.

Zur technischen Realisierung gibt es nur vage Aussagen. Eventuell wird USB 4 nicht viel mehr sein als Thunderbolt 3 mit zusätzlichem Lane-Bonding für USB 3.2, das bisherige TB3-Chips nicht beherrschen. Damit wäre das erklärte Ziel, dass zwei Geräte mit USB-C-Steckern die jeweils bestmögliche Geschwindigkeit aushandeln, über alle bisherigen Stufen bis hinab zu USB 2.0 möglich – und auch die angestrebte Rückwärtskompatibilität zu Thunderbolt 3.

Thunderbolt-3-Funktionen und -Bandbreite lösen wiederum für Notebooks und Tablets das Docking-Problem: Bei USB-C-Docking über Alt-Modi werden die zwei Datenleitungen fix je einer Aufgabe zugeteilt, was sowohl DisplayPort- als auch USB-Fähigkeiten einschränkt. Thunderbolt 3 bringt nicht nur eine höhere Bandbreite, sondern auch eine flexiblere Aufteilung derselben mit sich.

Wann es erst Geräte mit USB-4-Controllern geben wird, ist unklar. Intel will die für Ende 2019 versprochene CPU-Generation Ice Lake mit einem im Chipsatz integrierten Thunderbolt-3-Controller ausstatten. Sie wäre damit ein heißer Kandidat, falls sich USB 4 und Thunderbolt 3 tatsächlich nur in Details unterscheiden. Hersteller wie AMD, die bislang nicht mit Thunderbolt in Berührung kamen, dürften hingegen länger brauchen. (mue)