Ausbildungsoffensive für IT-Fachkräfte
Schleswig Holstein startet eine Initiative zur Ausbildungsförderung in den IT-Berufen. Dabei steht auch die Qualifizierung von Lehrern im Vordergrund.
Gut ausgebildete Multimedia-Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt eine Rarität. Und sie werden von Software- und Systemhäusern oder Online-Firmen gesucht wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen. Schleswig-Holsteins Landesregierung hat deshalb gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern, der Arbeitsverwaltung und den Gewerkschaften eine IT-Ausbildungsinitiative gestartet.
Schulabgänger, Umschüler und Arbeitslose hätten mit ensprechender Qualifikation beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt, befand Wirtschaftsminister Horst Bülck. Die wirtschaftliche Entwicklung werde jedoch durch den Fachkräftemangel gehemmt. "In einigen Bereichen fahren wir mit angezogener Handbremse." Bülck lobte das Engagement der Hochschulen, die ihre Lehrinhalte auf die neuen Themenfelder ausweiteten, sowie der Kammern, die im vergangenen Jahr ihre Ausbildungsplätze für diese Berufe von 254 auf 488 nahezu verdoppelten. Das sei aber immer noch zu wenig.
Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave will daher bis zum Jahr 2001 vier Millionen Mark in die technische Ausstattung der Berufsschulen investieren. Zudem werden die Betriebe den Lehrkräften Praktika ermöglichen. Ein Problem sei derzeit noch die geringe Zahl der Ausbilder, die in den IT-Berufen unterrichten könnten. Die Kultusministerkonferenz starte daher auf Initiative Schleswig-Holsteins eine Kampagne, die den Nachwuchs für die neuen Berufe sichern soll. Die Wirtschaft sei aufgefordert, mit Lehrerstipendien ihren Beitrag zu leisten.
Die Arbeitsämter in Schleswig-Holstein unterstützen allein in diesem Jahr das Engagement der Ministerin mit 40 Millionen Mark für Umschulungsmaßnahmen und die Qualifizierung von Arbeitslosen. Die Vereinigung der Industrie- und Handelskammern Schleswig-Holstein wirbt in den Betrieben dafür, mehr Lehrstellen in den IT-Berufen anzubieten. (atr)
