Ausländische Apple-Barmittel verbleiben außerhalb der USA

Im Rahmen der Ankündigung der ersten Dividende seit 1995 hat Apple bestätigt, dass diese aus US-Gewinnen beglichen werden soll.

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Am Montag kündigte Apple an, erstmals seit 1995 eine Dividende an seine Aktionäre zu zahlen. Gleichzeitig wurde ein langfristiges Aktienrückkaufprogramm bekannt gegeben, mit dem die Auswirkungen von Aktienzuteilungen an Mitarbeiter ausgeglichen werden sollen. Insgesamt 45 Milliarden US-Dollar will Apple in drei Jahren insgesamt dafür ausgeben. Das Geld dafür soll aber allein aus den Barmitteln kommen, die der Computerkonzern in den USA angesammelt hat. Wie Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer am Rande der Ankündigung sagte, hätte die Rückführung der Gewinne aus dem Ausland "signifikante steuerliche Auswirkungen".

Interessant daran ist vor allem, dass Apple in den USA derzeit noch gar keine 45 Milliarden Dollar besitzt. Das Unternehmen muss das Geld also in den nächsten drei Jahren zunächst verdienen. Vom Barmittelbestand, der Ende 2011 auf Apples Konten und Depots lagerte, sind insgesamt 64 Milliarden Dollar im Ausland gebunkert. In den USA sind dagegen nur 33,6 Milliarden Dollar verfügbar.

Würde Apple die Auslandsmilliarden umbuchen, würden laut einem Bericht des Wall Street Journal nach aktuellem Steuerrecht Nachzahlungen fällig, bis die aktuelle US-Unternehmenssteuer von 35 Prozent erreicht ist. Steuerzahlungen im Ausland sind anrechenbar. Apple-Finanzchef Oppenheimer wünscht sich nun, dass die USA ihr aktuelles Steuerrecht überdenken. "Wir denken, die aktuelle Steuerrechtssituation gibt Firmen einen deutlichen wirtschaftlichen Nachteil, die ihr Geld sonst in die USA zurückholen würden", sagte er. Unter der Bush-Regierung war es 2004 kurzzeitig möglich, Gewinne mit einer Steuerquote von 5,25 Prozent zurückzuführen. (bsc)