Ausprobiert: Finder-Ersatz Path Finder 6

Die neueste Version des alternativen Dateimanagers bietet eine leicht aufgehübschte Oberfläche und einige nützliche neue Funktionen.

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Viele Mac-Nutzer sind mit Apples standardmäßigem Dateimanager, dem traditionsreichen Finder, völlig zufrieden. Wer mehr Funktionen möchte, kann sich schon seit langem alternative Werkzeuge zur File-Verwaltung zulegen. Das wohl bekannteste Tool dürfte der Path Finder von Cocoatech sein, der in dieser Woche in einer neuen Version 6 erschienen ist. Erhältlich ist die App bereits seit der ersten öffentlichen Version von Mac OS X, die vor über einem Jahrzehnt erschien – da ist es löblich, dass sie auch heute noch weiterentwickelt wird.

An die Tabs, die mittels Apfel+T aufgerufen werden, gewöhnt man sich im Alltag schnell.

Path Finder 6 ist keine Komplettüberholung; stattdessen verbessert Cocoatech viele Kleinigkeiten der Vorversion. Erkennbar ist dies gleich am Interface: Nicht nur das Icon wurde modernisiert, auch die Oberfläche ist dezent aufgehübscht worden. So ist das Unterfenster, mit dem man gerade arbeitet, besser zu erkennen.

Path Finder will all das bieten, was dem Original-Finder fehlt: Dazu gehören etwa die Tabs, die man mit Apfel-T öffnen kann und die nun in einem gut sichtbarem Blauton erstrahlen – hat man sich einmal an sie gewöhnt, will man nicht mehr von ihnen ablassen. Path Finder blendet auf Wunsch bis zu fünf Unterfenster ein, die man seitlich noch in drei Richtungen mit Info-Darstellungen ergänzen kann. Rechts findet man die vom Finder bekannte Seitenleiste mit Festplatten, Netzwerk-Medien und Lieblingsordnern, links zwei Dateimanager-Fenster, die jeweils wiederum eigene Tabs haben können. Unten sind außerdem ein Info- sowie ein Vorschau-Fenster zu sehen, deren Inhalte sich beliebig verändern lassen – etwa in eine Attribute-, Terminal- oder Metadaten-Übersicht.

Path Finder bietet mehr Details auf einen Blick als das Apple-Original – wirkt aber auch weniger übersichtlich.

Der Fortschritt von Dateioperationen wird nun in einem Safari-artigen Overlay gezeigt, das sich auf Mausklick einblenden lässt – es lässt sich zum Glück aber auch als normales externes Fenster darstellen. Ein neuer "Queue"-Modus erlaubt es, Dateioperationen nicht mehr gleichzeitig, sondern der Reihe nach abzuarbeiten.

Gelungen ist die nun direkt eingebaute Umbenennungsfunktion: Sie ist derart umfangreich, dass sich damit dedizierte Apps wie Renamer4Mac ersetzen lassen. Neu ist auch ein Editor für Access Control Lists, den man allerdings nur anfassen sollte, wenn man weiß, was man tut. Im Mac & i-Kurztest wirkte Path Finder 6 insgesamt etwas performanter als die Vorversion, sowohl die Oberfläche als auch der Queue-Modus halfen. Aktuell ist die Finder-Alternative für 35 beziehungs 15 US-Dollar (Upgrade) zu haben, nächste Woche sollen es 5 Dollar mehr sein. (bsc)