Australien: Apple bleibt bei "4G"-Begriff

Im Streit mit der Wettbewerbsbehörde ACCC will Apple nicht nachgeben: Das neue iPad sei "4G"-fähig, obwohl es nur in Nordamerika in LTE-Netzen funkt.

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Apple möchte den Werbebegriff "4G" für die Mobilfunkversion des neuen iPad offenbar nicht kampflos aufgeben. Wie ZDNet Australia meldet, hält der Computerkonzern im Streit mit der australischen Wettbewerbsbehörde ACCC an der Auslegung fest, dass die 3G- und 3.5G-Netze, auf denen die örtlichen Betreiber Telstra, Optus und Vodafone funken, "4G-Netze in Übereinstimmung mit der akzeptierten Verwendung dieser Beschreibung in Industrie und regulatorischer Aufsicht" seien.

Es ist unklar, was Apple in seinem Schreiben an die ACCC konkret meint: Üblicherweise werden etwa in Europa nur LTE-Netze mit der Beschreibung "4G" versehen, HSPA+-Dienste laufen unter "3.5G". Allerdings bedienen sich in den USA mittlerweile diverse Provider der Bezeichnung "4G" für HSPA+ – beispielsweise die örtliche Telekom-Tochter T-Mobile. Apples Ur-Mobilfunkpartner AT&T hatte zuletzt durchgesetzt, dass das iPhone in den USA bei HSPA+-Einwahl ein "4G" im Netzanzeigefeld einblendet.

Im australischen Online Store nennt Apple das neue iPad weiterhin "4G".

Apple hatte zunächst auf die Forderung der ACCC, die mögliche Kundenverwirrung einzustellen, mit einer Änderung seiner Website reagiert – dort wird nun deutlich gemacht, dass das neue iPad in Australien kein LTE unterstützt. Über die "4G"-Begriffsverwendung könnte nun schlimmstenfalls ein australischer Richter entscheiden.

Bei der International Telecommunication Union (ITU) ist man übrigens laut ZDNet Australia auf Seiten der australischen Wettbewerbshüter: Noch im letzten Jahr stellte diese fest, dass es zwar Netzbetreiber gibt, die HSPA+ als "4G" vermarkten, eine offizielle Zulassung des Begriffes für solche Netze gab sie aber nicht. (bsc)