Australien: Totalausfall von Mobilfunk und Internet laut Provider beendet

Am Mittwoch wachten Millionen Menschen in Australien ohne mobiles Internet auf, mit teils erheblichen Folgen. Stunden später wurde das Problem jetzt behoben.

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Australien aus dem All mit stilisierten Netzsignalen

(Bild: Anton Balazh/Shutterstock.com)

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Der australische Provider Optus hat nach eigenen Angaben die großen technischen Probleme behoben, die zu einem Totalausfall der Internet- und Mobilfunkverbindung von mehr als zehn Millionen Menschen geführt haben. Der etwa neunstündige Ausfall wurde damit beendet, die meisten Dienste und Verbindungen sollten wieder funktionieren. Möglicherweise müssten einige Geräte neu gestartet werden, rät der Konzern noch. Gleichzeitig entschuldigt sich Optus für das massive Problem und dankt den Betroffenen für die Geduld. Weil der Totalausfall vielen im Land deutlich gemacht hat, wie abhängig man dort von der durchgehenden Verfügbarkeit des Internets ist, wird auch bereits über mögliche Konsequenzen diskutiert.

Zur Ursache des Problems kann Optus laut ABC immer noch keine Angabe machen. Dafür müsse erst eine gründliche Untersuchung durchgeführt werden. Bis dahin könne man keine weiteren Informationen öffentlich machen. Gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender erklärte Optus-Geschäftsführerin Kelly Bayer Rosmarin lediglich, dass es sich um ein "Problem im technischen Netzwerk" gehandelt hat und dass die hauseigenen Techniker "sehr, sehr intensiv" daran gearbeitet hätten, die Verbindungen so schnell wie möglich wieder herzustellen. Kritik an der Kommunikationsstrategie des Unternehmens wies sie zurück. Das hatte sich oft geäußert, ohne aber Details zu nennen. Bayer Rosmarin meint, gewartet hätten alle sowieso nur auf die Bekanntmachung, dass alles wieder läuft.

In Australien wird derweil diskutiert, warum die Geräte der Betroffenen nach dem Ausfall des Netzes von Optus nicht automatisch auf die der Konkurrenz wechseln konnten. Ein solches nationales Roaming gebe es andernorts im Fall von Naturkatastrophen, auch in Australien sei das "technisch möglich", zitiert ABC die zuständige Wettbewerbsbehörde. Telekommunikation sei die Grundlage von Wirtschaft und Gesellschaft, Ausfälle wie der vom heutigen Mittwoch kosteten hunderte Millionen Dollar, ergänzt ein Telekommunikationsexperte. Vorstellbar sei sogar, dass Menschen wegen solch eines Problems ihr Leben verlieren. Firmen und Geschäften wird derweil bereits geraten, sich beispielsweise mit zusätzlichen SIM-Karten auf Ausfälle wie den jetzigen vorzubereiten.

Das bislang nicht erläuterte technische Problem hat am Mittwochmorgen zu einem Totalausfall bei Australiens zweitgrößten Mobilfunkbetreiber geführt. In der Folge waren mehr als zehn Millionen Menschen offline, auch Notrufe konnten nicht abgesetzt werden. Vielerorts haben Bezahlterminals ihre Arbeit eingestellt, in Melbourne war sogar der lokale Zugverkehr betroffen. Betroffenen war geraten worden, sich notfalls an Nachbarn oder andere Menschen zu wenden, die nicht über Optus ins Internet gehen oder telefonieren. Weil Geschäfte keine bargeldlosen Bezahlungen mehr annehmen können, fühlten sich einige in die Steinzeit zurückversetzt.

(mho)