Automat statt Postfiliale: Poststation folgt auf Packstation

Die Post testet Poststationen, eine Art Weiterentwicklung der Packstationen, für Dienstleistungen, die sonst in der Postfiliale erledigt werden müssen.

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(Bild: Deutsche Post)

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In Nordrhein-Westfalen testet die Deutsche Post 20 Poststationen, die den Gang zur Postfiliale ersparen sollen. Der erste, laut Post "neue und innovative Automat" steht in dem knapp 40.000 Einwohner-Städtchen Würselen bei Aachen und ist an diesem Dienstag in Betrieb genommen worden.

An den kommenden Stationen können Kunden Briefmarken kaufen, Briefe und Postkarten versenden und bei Bedarf per Videochat mit einem Servicemitarbeiter verbunden werden, der sie dann individuell berät. Das geht allerdings erst ab Ende des Monats. Laut Mitteilung der Post bieten die Poststationen "90 Prozent der Dienstleistungen, die in einer Filiale üblicherweise nachgefragt werden".

Getestet wird aber nicht nur in Kleinstädten oder auf dem Land, auch urbane Gebiete sollen erschlossen werden – dazu gehören Köln, Aachen und Euskirchen. "Mit der Poststation möchten wir unseren Kunden unsere postalischen Leistungen an noch mehr Standorten anbieten – und das auf möglichst bequeme Weise", sagt Holger Bartels, Leiter des Multikanalvertriebs Post & Paket Deutschland der Deutsche Post DHL Group. Deshalb sind die Automaten etwa rund um die Uhr nutzbar. Sie werden mit Touchscreens bedient, Briefmarken können bargeldlos per EC- oder Kreditkarte sowie mit Google und Apple Pay bezahlt werden. Es fallen bei der Nutzung keine zusätzlichen Gebühren an. Sofern man keine Pakete empfangen möchte, ist auch keine Registrierung nötig.

Die Poststationen haben einen integrierten Briefkasten und Platz für 18 bis 106 Paketfächer, die wie bei bisherigen Paketstationen funktionieren. Die Deutsche Post hat derzeit 24.000 Filialen und DHL Paketshops, 6500 DHL Packstationen und 110.000 Briefkästen. Bis 2023 soll die Zahl der Packstationen auf 12.000 verdoppelt werden, hieß es bereits im vergangenen Jahr. Da gab es eine ganze Reihe an Ankündigungen, wie die Deutsche Post ihr Angebot ausbauen will: mit mehr digitalen Diensten, wie einer Online-Nachverfolgung von Briefen, genauerem Pakettracking und Frankieren per Smartphone.

In den vergangenen 20 Jahren sind mehr als 900 Postfilialen geschlossen worden, im Jahr 2000 gab es 13.663, 2019 dann noch 12.744. Damit sind allerdings auch sogenannte Postagenturen gemeint, also etwa Zeitschriftenläden, die Post-Dienste anbieten. Tatsächliche Postfilialen vom Konzern selbst hat es 2019 noch 1000 gegeben. Auch die Briefkästen sind weniger geworden. Pakete werden hingegen immer mehr versendet, weshalb die Deutsche Post DHL hier im vergangenen Jahr einen neuen Jahresrekord aufgestellt hat.

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(emw)