Automatik-Sprinter: Die Nikon Coolpix S8100

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Wie das Gros aktueller Kompaktkameras nutzt die Coolpix S8100 einen sehr kleinen Bildwandler im Format 1/2,3 Zoll. Die mit 12 Megapixeln noch moderate Auflösung des rückseitig belichteten Sensors passt indes besser zur geringen Sensorfläche als die rund 16 Megapixel mancher neuer Kamera. Als höchste Empfindlichkeit steht ISO 3200 zur Verfügung, auflösungsreduzierte Modi mit noch höherer Empfindlichkeit gibt es nicht – mit Blick auf die noch gut brauchbaren Ergebnisse bei höchster ISO-Stufe eine vielleicht unnötig konservative Entscheidung.

Bis ISO 400 sind, gemessen an Klassenstandards, keine nennenswerten Rauschanteile und Zeichnungsverluste festzustellen. Bei ISO 800 fallen erstmals größere Detailverluste auf, ungeschulte Augen dürften den Effekt spätestens bei ISO 1600 bemerken. ISO 3200 bringt weitere Zeichnungsverluste, bei weiterhin geringen Anteilen sichtbaren Rauschens, insgesamt ordentlicher Farbsättigung und immer noch passablem Kontrastumfang. Der Labortest bestätigt den subjektiven Eindruck: Bei maximaler Empfindlichkeit büßt die S8100 im Vergleich zu ISO 160 nur rund 30 Prozent ihrer Auflösung ein, der Dynamikumfang beträgt immer noch ordentliche 7 Blenden.

Ein bisschen Weitwinkel

Kameras mit Zehnfachzoom passen seit geraumer Zeit bequem in Hosentaschen, die Coolpix 8100 macht dabei keine Ausnahme. Mit einer Anfangsbrennweite von 30 Millimetern bietet die Nikon allerdings weniger Weitwinkelwirkung als vergleichbare Kameras. Im Detail verbesserungsfähig ist die Zoomsteuerung. Die S8100 durchläuft den großen Zoombereich mit noch akzeptabel feiner Abstufung in 17 Schritten, aber mit nur einer Geschwindigkeitsstufe. Ein gemischtes Bild hinterlässt auch der Makromodus. Die Nahgrenze von einem Zentimeter erlaubt Aufnahmen mit einer Motivdiagonale von geringen 27 Millimetern. Dank der hier förderlichen, größeren Anfangsbrennweite fallen die Verzeichnungen zudem etwas schwächer aus als bei vielen Konkurrentinnen. Allerdings liefert die S8100 beim Ausschöpfen der Nahgrenze nur im mittleren Bildbereich eine passable Schärfeleistung.

Wer solche Bildfehler nicht erst daheim am PC entdecken will, kann den hochauflösenden Monitor der Coolpix für eine verlässliche Schärfebeurteilung heranziehen. Auch Leuchtkraft und Farbwiedergabe des mit 640 × 480 Pixeln ausgestatteten Displays verdienen gute Noten. Ein Live-Histogramm blendet die S8100 nur nach Aufruf der Belichtungskorrektur ein. Die dort bereit gehaltenen Regler erlauben darüber hinaus die Einstellung von Sättigung und Farbton, Anpassungen von Bildschärfe und Kontrast sind nicht vorhanden. Auch einen expliziten S/W- oder Sepia-Modus gibt es nicht.

Verlässliche Automatik

Auch in anderen Bereichen fällt die S8100 durch karge Einstellungsoptionen auf. Blende und Belichtungszeit legt die Kamera automatisch fest, eine Anpassung der Blitzleistung ist ebenfalls nicht vorgesehen. Im Gegenzug glänzt die Kamera mit zuverlässiger, auch bei Blitzeinsatz überwiegend stimmiger Belichtung. Teils überraschend gute Resultate liefert der Gegenlicht-Modus. Hier nimmt die Coolpix kurz nacheinander mehrere Bilder unterschiedlicher Belichtung auf; teils mit, teils ohne zugeschalteten Blitz. Der gesamte Vorgang dauert inklusive der anschließenden Verschmelzung aller Fotos kaum länger als die Aufnahme eines einzelnen Bildes. Als Ergebnis liefert die S8100 ein auch bei sehr hohem Kontrastumfang ausgewogen belichtetes Bild.

Insgesamt flink geht die Nikon bei Serienaufnahmen ans Werk. Bei einer auf 1,2 Megapixel reduzierten Auflösung nimmt sie 54 Bilder in knapp einer halben Sekunde mit 120 B/s auf. Bei voller Auflösung speichert die S8100 in ebenfalls einer halben Sekunde immerhin noch fünf Bilder. Längere Sequenzen von bis zu 26 Bildern voller Auflösung soll die Kamera mit 1,8 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Im Test blieb sie hinter den Versprechungen des Handbuchs zurück. Die Bildrate wurde zwar in etwa erreicht, statt nach 26 Bildern stoppte die Aufzeichnung im Test allerdings bereits nach 12 Fotos.

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ISO-Reihe: Nikon Coolpix S8100 (4 Bilder)

ISO-Reihe Nikon Coolpix S8100

High-Speed Video

Große Auswahl bietet das Videomenü der S8100. Videoclips mit 30 Bildern pro Sekunde speichert sie mit 1920 × 1080 Pixeln oder 1280 × 720 Pixeln, VGA- und QVGA-Aufnahmen sind ebenfalls möglich. Einen dedizierten Videomodus gibt es nicht, die Aufnahme von Videoclips wird über eine eigene Taste an der Rückseite der Kamera gestartet. Während des Filmens sind Zoom, Belichtung und Fokus weiter aktiv und führen nur zu geringen Geräuschbelästigungen.
High-Speed Videos beziehungsweise Zeitlupenfilme erzeugt die S8100 mit 240 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 320 × 240 Pixeln. Bei 640 × 480 Pixeln sinkt die Bildfrequenz auf 120 B/s, mit 1280 × 720 Pixeln sind noch 60 B/s möglich. Auch Zeitrafferaufnahmen mit 15 B/s sind möglich.

Fazit

Wer weniger den letzten Feinschliff als mehr das unkomplizierte, von zuverlässiger Automatik unterstützte Fotografieren im Sinn hat, findet in der S8100 eine weitgehend tadellose, zudem spurtstarke Begleiterin. Fotoserien mit 120 Bildern pro Sekunde sind vielleicht kein Kernthema der Freizeitfotografie, Spaß machen solche Extras aber allemal. Gleiches gilt für die maximal achtfache Zeitlupe. Praxisrelevanter ist fraglos das sehr ordentliche Rauschverhalten auch bei hoher Empfindlichkeit. In Verbindung mit ihrer exzellenten Bildstabilisierung produziert die Coolpix auch bei wenig Licht noch ansehnliche Resultate. Wo es eher ein Übermaß an Licht und Kontrasten gibt, sorgt der gelungene, flinke Gegenlichtmodus für ein nochmals erweitertes Einsatzspektrum. So präsentiert sich die Coolpix S8100 als nicht eben billige, im Gegenzug aber den meisten Alltagssituationen souverän gewachsene "Immer dabei"-Kamera. (rst)