Automatische Ăśbernahme von Surfdaten aus Chrome: Microsoft behebt Fehler in Edge
Vor Wochen hat The Verge ein unerwĂĽnschtes Verhalten von Edge publik gemacht, bei dem der Browser sich quasi als Chrome ausgegeben hat. Nun folgte ein Update.
Microsoft hat ein Problem im hauseigenen Browser Edge behoben, das dafür gesorgt hat, dass der ungefragt Daten zum Surfverhalten und die geöffneten Tabs aus anderen Browsern abgegriffen hat. Das berichtet The Verge unter Berufung auf eine weniger aussagekräftige Beschreibung des US-Konzerns zu Version 121.0.2277.128 des Browsers. Das US-Magazin hatte das unerwünschte Verhalten vor einigen Wochen beschrieben und nach eigenen Angaben viele Rückmeldungen von Usern erhalten, die es ebenfalls beobachtet haben.
Unschuldiger Fehler?
Im Artikel aus dem Januar hat es geheißen, dass Edge nach einem Windows-Update automatisch geöffnet worden sei – inklusive aller Tabs, die im Standard-Browser Chrome geöffnet waren. Die dafür notwendigen Daten seien zu keiner Zeit importiert worden, einem Import sei auch nicht zugestimmt worden. Der Vorgang sei anfangs überhaupt erst aufgefallen, weil Redakteur Tom Warren aus allen geöffneten Internetseiten ausgeloggt war. Erst dadurch habe er bemerkt, dass er in Edge surfte und nicht in Chrome. Eine Funktion zur automatischen Übernahme von Daten aus Chrome war ihm zufolge deaktiviert.
Nachdem Warren das Verhalten auf einem weiteren Gerät mit Windows 11 reproduzieren konnte, hat er es öffentlich gemacht. Und auch wenn es sich nicht in allen Fällen wiederholte, kamen demnach mehrere Rückmeldungen von Usern, denen es genauso ergangen war. Da hat er auch den Hinweis bekommen, dass es während der Installation des Updates eine Rückfrage gibt, ob Daten aus anderen Browsern "zu jeder Zeit" in Edge verfügbar sein sollen. Das hat er demnach nicht aktiviert. Möglicherweise war diese Funktion fehlerhaft. Microsoft schreibt nun, dass die Auswahl hier möglicherweise nicht immer korrekt angezeigt wurde.
Von Microsoft gibt es nicht wirklich viele Informationen zur Fehlerbehebung, Warren weist jetzt darauf hin, dass der Konzern immer wieder unsaubere Taktiken genutzt hat, um eigene Browser zu stützen. Zwar könnte es sich tatsächlich um einen "unschuldigen Bug" handeln, aber wenn nicht, wäre es nicht das erste Mal, dass zu aufdringlich für eine Microsoft-Software geworben wird. Edge hat einen Marktanteil im einstelligen Prozentbereich, weswegen der Browser nicht unter den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union fällt.
(mho)