Automatisierungssparte und VDO machen Siemens Freude

Im zweiten Quartal entwickelten sich die Siemens-Sparten höchst unterschiedlich. Die Kommunikationssparte (minus 19 Millionen Euro) und der IT-Dienstleister SBS (minus 129 Millionen) stürzten in die roten Zahlen.

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  • dpa

Die Zukunft der Handysparte stand klar im Vordergrund bei der heutigen Präsentation des Siemens-Quartalsergebnisses in Lissabon. Der Bereich trat schon deshalb in den Vordergrund, weil er im abgelaufenen Quartal Gewinnzuwächse in anderen Geschäftsfeldern auffraß. Der Konzerngewinn sank auf vergleichbarer Basis um gut drei Prozent auf 781 Millionen Euro. Das operative Ergebnis der Bereiche stieg leicht auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Handy-Sparte machte dabei einen Verlust von 138 Millionen Euro. Damit fiel das Minus in etwa so hoch aus wie in den zwei Quartalen zuvor.

Angesichts der Probleme in der Kommunikationssparte Com, zu der die Handys gehören, rückte Siemens vorsichtig von seinem Ziel ab, den Gewinn im Geschäftsjahr 2004/2005 zu steigern. "Das ist heute schwer abzuschätzen", sagte CEO Klaus Kleinfeld. Zwar laufe das Geschäft insgesamt sehr gut. Die Restrukturierung in der Kommunikationssparte und beim IT-Dienstleister SBS werde aber zu weiteren Belastungen führen.

Der Umsatz des Siemens-Konzerns stieg im zweiten Quartal des Geschäftsjahres um gut vier Prozent auf 18,6 Milliarden Euro. "Unser Kurs für die Zukunft heißt Wachstum", sagte Kleinfeld. Der Konzern wolle mittelfristig doppelt so schnell wachsen wie die Weltwirtschaft.

Im zweiten Quartal entwickelten sich die Siemens-Sparten höchst unterschiedlich. Die Kommunikationssparte (minus 19 Millionen Euro) und der IT-Dienstleister SBS (minus 129 Millionen) stürzten in die roten Zahlen. Bei der Ertragsperle Energieerzeugung sank das Bereichsergebnis von 274 auf 257 Millionen Euro. Dagegen konnte der Autozulieferer Siemens VDO den Gewinn von 128 auf 160 Millionen Euro steigern. Den größten Gewinn steuerte diesmal die Automatisierungssparte A&D bei. Das Ergebnis legte von 235 auf 277 Millionen Euro zu.

Höchste Priorität hat in den nächsten Wochen die Suche nach einer Lösung für die Handysparte. Dabei ist der Konzern zu einem Kurswechsel bereit. "Wir sind bereit, die Marke Siemens unter bestimmten Voraussetzungen an einen Mehrheitspartner abzugeben", sagte Kleinfeld. Es werde so in jedem Fall weiterhin Handys mit der Marke Siemens geben. Bisher hatte Siemens seine eigene Marke in der Regel nur in Gemeinschaftsunternehmen wie Bosch-Siemens Hausgeräte und Fujitsu-Siemens vergeben, an denen der Konzern selbst mindestens 50 Prozent hält. (dpa) / (tol)