BHS Binkert muss Insolvenz anmelden

Der Spezialdistributor BHS Binkert hat einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Ein wichtiger Vertriebspartner war abgesprungen, wodurch es zu der wirtschaftlichen Schieflage kam.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Vergangenheit? Mit hübschen Frauen und Panzer warb BHS Binkert auf der CeBIT und der IFA für seine Eigenmarke R.O.Gnt.

Nun hat es den nächsten Distributor erwischt. Medienberichten zu Folge hat der Spezialdistributor für die Bereiche Foto, Digital Imaging und Unterhaltungselektronik BHS Binkert einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Waldshut-Tiengen gestellt. Das Verfahren wird unter dem Aktenzeichen 4 IN 189/13 geführt. Bei dem Unternehmen aus Lauenburg soll in den kommenden Tagen der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Philipp Grub von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger seine Arbeit aufnehmen. Das Unternehmen hofft auf Sanierung mit Hilfe des Gläubigerschutzes. Das Geschäft bei BHS Binkert ruhte in den vergangenen Tagen, soll aber am heutigen Mittwoch wieder aufgenommen werden.

2011 erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Rekordumsatz von 116 Millionen Euro, musste im darauffolgenden Jahr aber bereits deutliche Gewinneinbußen verkraften. Damals richtete BHS Binkert sein Geschäft auf Eigenmarken aus, wie die Multimediamarke R.O.Gnt, um der wirtschaftlichen Entwicklung entgegenzuwirken. 2012 beschäftigte der Spezialdistributor noch 65 Mitarbeiter. Grund für die aktuelle wirtschaftliche Schieflage soll der Ausstieg eines namenhaften Herstellers aus der Vertriebsvereinbarung sein. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Reorganisation der Distribution kamen scheinbar zu spät. (roh)