BIOS-Updates für Ryzen 9000 senken Latenzen

Bei AMDs Ryzen 9 9000 war die Latenz zwischen zwei Chiplets bisher ungewöhnlich hoch. Die neue AGESA-Version 1.2.0.2 senkt sie.

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Ryzen 9 9900X auf seiner Verpackung

Die erhöhte Latenz trat ausschließlich bei den Ryzen 9 9000 zwischen den Compute-Dies auf.

(Bild: c't / chh)

Lesezeit: 2 Min.

Asus verteilt als erster Mainboard-Hersteller BIOS-Updates mit der AMD Generic Encapsulated Software Architecture (AGESA) 1.2.0.2 für AM5-Platinen. Die AGESA enthält neuen Mikrocode für Ryzen-9000-Prozessoren, der bei den 16- und 12-Kernern die Latenz zwischen den Compute-Dies (CCDs) verringert. Andere Mainboard-Hersteller dürften bald folgen.

Beim Ryzen 9 9950X und Ryzen 9 9900X haben die Antwortzeiten zwischen den Chiplets ohne BIOS-Update eine Latenz von etwa 180 Nanosekunden (ns) – mehr als doppelt so viel wie bei den Vorgängern aus der 7000er-Serie. Das kann insbesondere dann die Performance senken, wenn Threads häufig zwischen den beiden Compute-Dies springen, also bei schlecht optimierter Software oder wenn der Betriebssystem-Scheduler Mist baut.

Die BIOS-Updates senken die Latenz nun auf etwa 75 ns und damit auf das Niveau der Ryzen 7000. Das beweisen zahlreiche Testergebnisse mit dem Tool CapFrameX. In vielen Benchmarks soll die Performance dadurch allerdings nur geringfügig steigen – im Bereich von einem bis zwei Prozent und somit nicht spürbar.

Alexander Yee deutet in einem Kommentar im Overclock.net-Forum an, dass die hohe Latenz kein Versehen, sondern eine bewusste Design-Entscheidung der AMD-Ingenieure war. Yee entwickelt y-Cruncher, ein (Benchmark-)Tool zur Berechnung unzähliger Pi-Nachkommastellen und anderer Konstanten.

"Das ging schneller, als ich dachte. Ich denke, das kann ich jetzt sagen, jetzt, wo es passiert ist. Einer der leitenden Architekten sagte mir, dass die Latenz-Regression darauf zurückzuführen sei, dass sie eine Reihe von Tuning-Parametern für Zen 5 geändert hätten. Das habe den Workloads geholfen, die sie getestet haben, und deshalb hätten sie das getan. Aber jetzt, da die Tests veröffentlicht sind, haben sie festgestellt, dass die Änderung für synthetische [Benchmarks] wirklich schlecht aussieht. Also wollten sie es rückgängig machen. Aber sie sagten, dass es 'eine Weile dauern würde', wegen der Validierung."

AMD kommunizierte keine Änderungen an dem Kommunikationsverhalten zwischen den Compute-Dies, weshalb die hohen Latenzen überraschten.

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