BSA: 1,8 Milliarden Euro Schaden durch illegale Softwarekopien

Der Anteil der illegal kopierten an der Gesamtzahl der eingesetzten Software ist im vergangenen Jahr in Deutschland zurückgegangen, doch der Schaden ist laut Branchenverband Business Software Alliance im Vergleich zum Jahr 2003 größer geworden.

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Der Anteil der genutzten illegalen Softwarekopien ist nach einer aktuellen Studie in Deutschland im vergangenen Jahr um einem Prozentpunkt auf 29 Prozent zurückgegangen. Der durch den Einsatz solcher Software entstandene Schaden stieg allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 140 Millionen Euro auf 1,84 Milliarden Euro an. Der Umsatzausfall erkläre sich mit dem Marktwachstum im vergangenen Jahr, teilte der Branchenverband Business Software Alliance (BSA) heute mit.

Sowohl in der EU als auch weltweit lag der Erhebung zufolge die Rate der illegalen Softwarekopien bei 35 Prozent. Weltweit sei der Industrie dadurch ein Schaden von 32,7 Milliarden US-Dollar entstanden, hieß es. Griechenland blieb auch 2004 mit 62 Prozent illegale Kopien der "Spitzenreiter" innerhalb der EU. Die weltweit geringste Quote verzeichneten die USA, die ihre "Piraterie-Rate" von 22 auf 21 Prozent gesenkt haben. Dennoch sei dort der Umsatzausfall auf 6,6 Milliarden Dollar angestiegen. Damit führen die USA auch die Rangliste der Schadenssumme an.

Die Durchschnittsquote in der Region Asien und Ozeanien liegt bei 53 Prozent. Die vergleichsweise geringe Prozentzahl erklärt sich laut BSA daraus, dass zu der Region auch Länder wie Neuseeland, Australien und Japan mit niedriger "Piraterie-Rate" gehören. China und Vietnam dagegen verzeichnen eine Rate von 90 Prozent.

"Österreich hat den niedrigsten Anteil unlizenzierter Software in Europa. Wir können das ebenfalls erreichen", sagt Georg Herrnleben, BSA-Manager. "Dafür ist von allen Seiten noch einiges an Arbeit nötig, sei es bei der Umsetzung der EU-Richtlinien durch den Gesetzgeber oder bei der Hilfestellung für Unternehmen und Endanwender durch die betroffenen Branchen. In zehn Jahren muss man Raubkopien als Jugendsünde der früheren digitalen Jahre betrachten."

Die Statistik wird jährlich von der Marktforschung IDC erhoben. Sie vergleicht den Gesamtbedarf an Software mit den tatsächlich verkauften Lizenzen und errechnet daraus den Anteil der Raubkopien. (anw)