Babbels KI-Sprechtrainer: Beta jetzt auch auf dem iPhone verfügbar
Seit einiger Zeit läuft eine offene Beta, die nun auch alle Kunden der Babbel-App mit einem iPhone nutzen können.
- Nico Jurran
Sprechen gilt als Königsdisziplin beim Erlernen einer neuen Sprache – und als eine Kompetenz, die gewöhnliche Sprachlern-Apps wie Duolingo oder Babbel lange nicht vermitteln konnte. Doch in jüngerer Vergangenheit zeigten Start-ups, wie sich dieses Problem eventuell lösen lässt: mit Sprechtrainern auf Grundlage generativer KI. Das wiederum zwang die Big Player der Branche zum Handeln. Und so integrierte Duolingo Ende September in seine Bildungs-App mit „Videocall mit Lilli“ seinerseits eine KI-Sprechtrainerin in Form einer animierten Comicfigur, mit der man das Reden in der Fremdsprache üben kann – zumindest im Rahmen eines kostenpflichtigen "Max"-Abos.
Konkurrent Babbel kündigte kurz darauf an, bis Ende des Jahres 2024 ebenfalls eine solche Funktion einzuführen. Diesen Plan hat das Unternehmen aus Berlin bislang nicht umgesetzt, dafür aber die für alle seine Kunden offene Beta ausgeweitet: Abrufen lässt sich die mittlerweile von "Conversation Coach" in "AI Conversation Partner" umbenannte Funktion nun nicht mehr nur in der Babbel-App auf Android-Smartphones, sondern mit der aktuellen Version auch auf iPhones.
Babbels Beta
Verfügbar ist die besagte Beta weiterhin nur für die Ausgangssprache Englisch, als Zielsprache steht aber nicht mehr – wie beim ersten c't-Bericht über die neue Funktion – nur Spanisch zur Verfügung, sondern etwa auch Französisch, Italienisch und Deutsch. Im Gegenzug hat Babbel den Umfang aber offenbar deutlich reduziert: So bekam man ursprünglich für die Kombination Englisch als Ausgangs- und Spanisch als Zielsprachen Zugriff auf jeweils sieben Rollenspiele zu den Themenbereichen Begrüßungen, Erlebnisse und Pläne sowie Shopping, die laut Babbel die Lernstufen „Elementare Sprachanwendung“ (A1 und A2) und „Selbstständige Sprachanwendung“ (B1) des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen abdeckten. Nun finden sich in der App nur jeweils zwei Rollenspiele, die alle in der Stufe A1 angesiedelt sind.
Der freie Chat, auf den man nur bei lateinamerikanischem Spanisch als Zielsprache zugreifen konnte, ist ganz verschwunden. Geblieben ist die Möglichkeit, dass die KI mit dem User auf Wunsch abwechselnd eine Geschichte fortspinnt oder diesen einen Begriff erraten lässt.
Wie die meisten KI-Sprechtrainer, aber anders als Duolingos Lilli, zeigt der Conversation Coach eine Transkription seiner Ausgabe an. Versteht man ihn nicht, kann man sich den Satz abermals vorsprechen und auch eine Übersetzung einblenden lassen. Wer danach immer noch auf dem Schlauch steht, kann Babbels KI um mögliche Antworten inklusive Übersetzung bitten und sich diese sogar wiederum vorsprechen lassen.
Zu hilfreich
Für die Spracheingabe drückt man einen Button und spricht seinen Satz beziehungsweise seine Sätze ein. Auch hier bekommt man erst einmal eine Transkription, kann sich die Aufnahme noch einmal vorspielen lassen, die Eingabe manuell über die Tastatur bearbeiten oder die Antwort noch einmal einsprechen. Leider zeigte sich an dieser Stelle immer noch, dass die KI in der Betaversion unsere Eingabe oftmals einfach von sich aus korrigierte, sodass sie am Ende korrekt in der Transkription stand. Das kann nicht der Sinn der Sache sein. Babbel sollte hier bis zum finalen Release des Conversation Coach besser noch einmal nacharbeiten. (nij)