Vor 25 Jahren kündigte IBM das erste Magnetband-Laufwerk nach LTO-Standard an
Vor 25 Jahren kündigte IBM das erste Bandlaufwerk nach der Spezifikation Linear Tape Open an. Nun ist das Unternehmen der letzte Hersteller von LTO-Laufwerken.
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Laufwerke für LTO-1-Bänder waren noch ziemliche Klopper.
(Bild: pioparts)
Hewlett-Packard, IBM und Seagate taten sich vor mehr als 25 Jahren zusammen, um einen Standard für Bandlaufwerke zu entwickeln und den bisherigen Wildwuchs zu beenden. Linear Tape Open (LTO) war schon von Anfang an darauf ausgelegt, mit jeder Generation mehr Daten zu speichern. Die Bänder sollten viel günstigen Speicher für große Archive ermöglichen.
Für heutige Verhältnisse arbeitete die erste Generation jedoch noch recht gemächlich. 15 MByte/s sollte das Laufwerk auf das Tape schaufeln, welches IBM am 27.10.1999 unter der Bezeichnung StorageSmart Ultrium ankündigte. Die Bänder fassten 100 GByte – Kapazität und Geschwindigkeit sollten sich per Kompression auf das maximal 2,5-fache steigern lassen.
c't berichtete erstmals in der Ausgabe 19/2000 über LTO – die Laufwerke standen erst rund ein Jahr nach der Ankündigung "kurz vor der Auslieferung". Die Preise lagen zwischen 4500 und 7500 US-Dollar, die Bandkosten gab IBM mit etwa 1,30 US-Dollar pro GByte an. In Deutschland sollten Bänder von Fuji Magnetics sowie der BASF-Tochter Emtec Magnetics verfügbar sein.
IBM LTO-1-Laufwerk (2 Bilder)
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Generationensprung
Heute ist die LTO-Version 9 aktuell, die Bänder speichern 18 TByte, mit Kompression soll die Kapazität sogar bei 45 TByte liegen – passende Daten natürlich vorausgesetzt. Erste LTO-10-Laufwerke und die zugehörigen Bänder dürften Ende 2024 oder Anfang 2025 auf den Markt kommen. Die Kapazität eines einzelnen Bandes steigt auf unkomprimierte 36 TByte, die Transfergeschwindigkeit soll bei 1,1 GByte/s liegen.
Aktuelle LTO-Laufwerke können Bänder ihrer sowie der Vorgängerversion lesen und schreiben, frühere Modelle waren noch in der Lage, Daten von Vorvorgängern zu lesen. Archive sind also heute praktisch gezwungen, jeden Generationswechsel mitzunehmen, um nicht auf veralteter Technik sitzenzubleiben.
Auch heute gibt es allerdings noch Shops, die alte LTO-Laufwerke aus der ersten Generation wiederaufbereitet verkaufen, etwa pioparts.
Seagate verkaufte sein Bandgeschäft vor einigen Jahren an Quantum und schied damit aus dem LTO-Konsortium aus. Aber auch Quantum und HP bauen heute keine eigenen Laufwerke mehr. Sollte IBM eines Tages ebenfalls entscheiden, keine Bandlaufwerke mehr zu bauen, wäre die LTO-Geschichte nach mehr als 25 Jahren vorbei. Die Planungen für kommende LTO-Versionen gehen jedoch bis zur Generation 14 in einigen Jahren, welche dann 576 TByte auf einem Band speichern soll.
LTO in der Überschrift ergänzt.
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(ll)