Balkonkraftwerke: Lohnt sich Schneefegen?
Wer eine Photovoltaikanlage oder Balkonkraftwerk betreibt, schaut bei Schnee öfter auf sinkende Erträge. Sind die jedoch überhaupt relevant?

(Bild: heise online / dmk)
Im Winter ist gelegentlich damit zu rechnen, dass es schneit. Wer Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung betreibt, erleidet durch zugeschneite Panele einen Minderertrag. Rechnen sich jedoch MaĂźnahmen, um die Solarpanele von der weiĂźen Pracht zu befreien?
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Eine anekdotische Prüfung anhand von Solarpanelen für ein Balkonkraftwerk zeigt, dass es einen Unterschied macht, ob die Solarpanele verschneit sind oder nicht. Das lässt sich auch direkt nachrechnen, was die Schneeräumung bringt.
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Mit verschneiten Solarpanelen war bei der bis zu 800 Watt bringenden Anlage ein Maximum bei 8 Watt in der Spitze erreicht – immerhin offenbar ein Beitrag der Rückseite der bifazialen Module. Nach vorsichtiger Reinigung mit einem sauberen Besen waren jedoch rasch Spitzen bis rund 150 Watt zu sehen.
Ertragssteigerung
Am Ende des Tages führte das zu einer Ertragssteigerung. Anstatt 0 kWh kamen 0,3 kWh für den Tag zusammen. Bei hohem Strompreis also etwa Elektrizität im Wert von 0,10 Euro.
Allerdings gibt es ein gutes Gefühl, wenn wenigstens die Beleuchtung oder der Kühlschrank im Haus eine Zeit lang mit selbst erzeugtem Strom betrieben werden. Wenn jedoch der Haushaltsstrom und die Wärmepumpe an solch einem Tag gemeinsam 20 kWh oder mehr in Summe verbrauchen, wird klar, dass der Ertrag zumindest finanziell nicht lohnt. Zudem ist solch eine Solarpanelreinigung nicht unbedingt unbedenklich: Dafür riskiert man verkratzte Panele, die dadurch etwa mehr Dreck ansetzen, was dauerhaft weniger Ertrag bedeutet, oder strukturell geschwächt werden, was ein vorzeitiges Lebensende für die Module bedeuten kann.
(Bild: heise online / jam)
Für fest installierte Anlagen auf Dächern mit Neigungen von in der Regel 35 Grad oder mehr ist die Schneedecke meist jedoch kein Problem. Eine schonende Entfernung der Schneedecke ist in der Regel gar nicht möglich. Der Schnee schmilzt dort in der Regel jedoch rasch weg oder wird verweht, sodass nach kurzer Zeit tatsächlich signifikante Stromerträge zu messen sind. Diverse Anlagen im Umfeld haben in den ersten schönen Januar-Tagen nahezu vollständige Autonomie ermöglicht. Sogar die Akkus der Installationen wurden dabei geladen. Von einer Dunkelflaute kann also keine Rede sein.
(dmk)