Ballmer: Noch mehr Marktanteil mit Windows 7 möglich

Der Microsoft-CEO zeigt sich im Gespräch zuversichtlich, mit dem neuen Betriebssystem wieder Boden gutmachen zu können und sieht in Windows 7 auch einen Impulsgeber für die Konjunktur in Europa.

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Von
  • dpa

Sieht in Windows 7 auch einen Konjunkturmotor: Microsoft-CEO Steve Ballmer

Microsoft-Chef Steve Ballmer will mit dem neuen Betriebssystem Windows 7 die Dominanz des weltgrößten Softwareherstellers weiter ausbauen. "Das ist möglich — besonders in den USA", sagte Ballmer am heutigen Donnerstag der dpa in New York. Der Schub durch Windows 7 könne gerade in Europa spürbar zur Konjunkturerholung nach der Wirtschaftskrise beitragen. Derzeit liege Microsofts Anteil unter den Betriebssystemen weltweit bei 96 Prozent, sagte Ballmer. In den USA sind es dagegen nur 91 Prozent — der global vergleichsweise kleinste Anteil. "Das können wir steigern."

Auf dem heimischen Markt ist Erzrivale Apple besonders stark und gewann in den vergangenen Jahren beständig hinzu. Nach Angaben von Apple-Manager Tim Cook hat Microsoft mit Vista zuletzt an den kleineren Konkurrenten Kundschaft verloren. Nutzer, die aus Unzufriedenheit über Vista auf Mac-Rechner umgestiegen seien, hätten den größten Anteil am Wachstum von Apple gehabt, sagte Cook der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Für das laufende Jahr erwartet Ballmer, dass weltweit rund 300 Millionen Personal-Computer mit Windows verkauft werden. Der Wettbewerber Apple komme voraussichtlich auf etwa zwölf Millionen Stück, sagte der Microsoft-Chef zum Startschuss von Windows 7 in den USA. Europa sei für Microsoft ein sehr wichtiger Markt. Zugleich könne Windows 7 gerade hier der Wirtschaft einen Schub geben, sagte Ballmer. Besonders für den Absatz in Osteuropa und Russland sei er optimistisch.

Noch sei offen, ob und wann Microsoft in Europa den ersten eigenen Laden eröffnen werde. Der Software-Riese startete am Donnerstag den weltweit ersten eigenen Shop im US-Bundesstaat Arizona. Ein zweiter soll in den nächsten Tagen in Kalifornien folgen. "Wir wollen erst einmal diese beiden richtig hin bekommen", sagte Ballmer. "Wir fahren da aber keine reine amerikanische Strategie."

Voraussichtlich alle zwei bis drei Jahre werde es künftig eine neue Generation des Microsoft-Betriebssystems geben, kündigte Ballmer an. Größter Vorteil des neuen Windows 7 sei die Geschwindigkeit. Zudem sei es einfacher zu bedienen als der Vorläufer Vista.

Auf dem Markt der Internetsuche schloss Ballmer Übernahmen definitiv aus. Mit dem Internet-Konzern Yahoo hat Microsoft gerade eine Allianz gegen den Branchenprimus Google vereinbart. Zuvor hatte der Konzern erfolglos versucht, Yahoo ganz zu schlucken. "Wir haben kein Interesse irgendetwas zu kaufen", sagte Ballmer zum Suchmaschinengeschäft. (vbr)