Bard steckt ab sofort in Gmail, Drive, Youtube und Co. und prĂĽft sich selbst
Googles Chatbot Bard kann kĂĽnftig mit fast allen Google-Diensten interagieren. Zudem gibt es eine neue Faktencheck-Funktion.
Googles Dienste wie Gmail, Drive, Flights, Youtube und mehr bekommen neue KI-Unterstützung – Googles Chatbot Bard zieht ein. Damit kann man Bard zum Beispiel nach E-Mail-Inhalten suchen oder eine Reise inklusive Flug und Hotel planen lassen. Ebenso ist es möglich, Google Lens den neu gekauften Kindersitz zeigen zu lassen und Bard nach einem passenden Youtube-Video suchen zu lassen, wie man diesen im Auto einbaut. Das Ganze natürlich in natürlicher Sprache, was ein Vorteil gegenüber der bisherigen Suche ist, und in Echtzeit, was zum Beispiel für Buchungen sehr wichtig ist.
In einer Präsentation vor Journalisten erzählt Jack Krawczyk, Produktmanager bei Google, wie er die Funktion bereits nutzt, um die Mails zu durchsuchen, die von der Schule seiner Kinder kommen. Bard habe ihm nicht nur die Mails herausgesucht, sondern auch gleich gesagt, was er tun müsse - zum Beispiel ein Formular ausfüllen. Und auch den ersten Schultag kann Bard in den Kalender eintragen. Dabei betont Krawczyk, dass die Informationen aus den Mails niemals nach außen dringen - sie werden nie von einem Menschen gesehen, fließen nicht in das Training zurück und es wird auch keine personalisierte Werbung auf Basis der Interaktionen mit Bard ausgespielt. Bard lese nicht ständig mit, die KI scanne die Mails nur auf Anfrage, sagt Google.
Die Integration von Bard in die Google-Dienste ist zunächst nur in englischer Sprache verfügbar. Sie ist standardmäßig aktiviert, kann aber in den Einstellungen deaktiviert werden. Erforderlich sind ein englischsprachiges Google-Konto und englischsprachige Prompts. Google plant die Öffnung für weitere Anbieter, allerdings sind die Erweiterungen mit hohen Datenschutzanforderungen verbunden, was den Prozess etwas langwieriger machen kann.
Bard: Faktencheck gegen Halluzinationen
Neu ist auch, dass Bard seine Antworten selbst infrage stellen kann. Dazu gibt es bereits den Google-Button unter einer Antwort, mit der sich eine konventionelle Suche starten lässt. Klickt man künftig darauf, sucht Google nach Seiten und Links zu allen Fakten, die in der KI-generierten Antwort enthalten sind. Das soll das Problem der Halluzinationen lösen, ist aber zunächst nur auf Englisch verfügbar. Google betont, dass die Links von der Suchmaschine gefunden werden und nicht zwingend Bards Quellen sind.
Auch das große Sprachmodell von Google, Palm 2, soll zunehmend auf sogenanntes Reinforcement Learning setzen. Beim Reinforcement Learning lernt die KI bzw. die lernenden Agenten, selbstständig Lernstrategien zu entwickeln. Es gibt Feedback in Form von Belohnungen und negativer Rückmeldung. Krawczyk sagt auch, dass wir uns immer vor Augen halten müssen, dass wir noch ganz am Anfang dieser Technologie stehen. Dabei geht er davon aus, dass es nicht immer 100 Prozent richtige Antworten geben wird.
Schließlich kann man Gespräche mit Bard teilen oder sie von jemand anderem fortsetzen lassen. Diese Funktion ist ab sofort für mehr als 40 Sprachen verfügbar. Das heißt, man kann einen Chat auch in einer Sprache beginnen und in einer anderen fortsetzen, Texte werden auf Wunsch übersetzt. Ebenfalls in über 40 Sprachen verfügbar: Die Möglichkeit, Antwortstil und Länge auszuwählen. Bisher war dies nur auf Englisch möglich.
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(emw)