Barrieren im Web 2.0

Behinderte Menschen nutzen das Web 2.0 ĂĽberdurchschnittlich. Das ist ein Ergebnis der Studie "Chancen und Risiken des Internets der Zukunft aus Sicht von Menschen mit Behinderungen".

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Behinderte Menschen nutzen das Web 2.0 überdurchschnittlich. Das ist ein Ergebnis der Studie "Chancen und Risiken des Internets der Zukunft aus Sicht von Menschen mit Behinderungen", die die Aktion Mensch heute auf ihrer Fachtagung "Einfach für Alle – Konzepte und Zukunftsbilder für ein Barrierefreies Internet" vorgestellt hat. Die Studie soll "in den nächsten Wochen" auf der Homepage der Initiative Einfach für Alle zum Download bereitstehen.

Gehörlose benutzen zum Beispiel die Videoplattform YouTube, um einander Videobotschaften in Gebärdensprache zukommen zu lassen. Bei Sehbehinderten wiederum steht E-Commerce hoch im Kurs. 70 % der befragten Blinden bestellen online. Aber immer wieder stoßen Behinderte im Internet, insbesondere im Web 2.0, auf Barrieren, etwa Captchas bei der Anmeldung von Diensten – nicht-maschinenlesbare Grafikcodes, die für Blinde mit Screenreadern nicht wahrnehmbar und folglich nicht bedienbar sind.

Diese und andere Barrieren im Web behandelt die heutige Tagung in 14 Workshops. Die Themen reichen von "Arbeit 2.0 – Wie kann das Internet den Ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen öffnen?" bis zu "Zugänglichkeit und Mobilität – Welchen Beitrag kann ein barrierefreies mobile Web zur Bewegungsfreiheit von Menschen mit Behinderung leisten?". Die Workshops werden aufgezeichnet und stehen auf der Homepage dauerhaft bereit.

Den Abschluss der Tagung bildet der Startschuss zum Wettbewerb Biene 2008. Wie in der Vergangenheit prämiert der Award barrierefreie Websites. Vergangenes Jahr wurde die Vergabe der Biene ausgesetzt, um die Studie durchzuführen, deren Ergebnisse wiederum in die Biene-Auschreibung eingeflossen sind. Der Biene Award wir dieses Jahr in Kategorien angeboten, die sich an der Funktion des Webangebots orientieren, etwa "Informations- und Kommunikationsangebote" oder "Einkaufs- und Transaktionsangebote". Auch die Komplexität der sich beteiligenden Websites soll berücksichtigt werden. Die komplette Ausschreibung wird auf der Biene-Homepage veröffentlicht. Teilnahmeschluss ist der 15. Juli 2008. (jo/c't) / (jk)