Basteleien am iPhone-Audioausgang

Das Hochschulprojekt "Hijack" versucht, Bandbreite und Strom von iOS-Geräten abzuzwacken, um damit Sensortechnik zu betreiben.

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Prabal Dutta vom Institut für Elektro- und Computertechnik der University of Michigan hat zusammen mit Studenten ein für iOS-Nutzer interessantes Forschungsvorhaben gestartet: Beim "Project Hijack" geht es darum, am Audioausgang des iPhone Strom und Bandbreite zu "entführen", um damit Sensoren zu betreiben, die selbst sehr klein sein sollen.

Dutta entwickelt dazu mit seinem Team eine Hard- und Software-Plattform, die unter anderem einen sogenannten "Energieernter" enthält. Mit diesem ist es möglich, bis zu 7,4 mW am Kopfhöreranschluss des iPhone 3GS abzunehmen. Die Komponentenkosten liegen dabei bei einer Massenproduktion von 10.000 Stück unter 2,40 Dollar. Momentan arbeiten die Forscher daran, die Wandlereffizienz weiter zu erhöhen. Daten lassen sich in unterschiedlichen Bandbreiten bis 8,82 kBaud übertragen. Dazu hat das Hijack-Projekt ein Mikrocontroller-Design und einen Software-definierten (De-)Modulator entworfen.

Das Team von der University of Michigan möchte unter anderem Sensoren zur Messung von Ozon, Kohlenmonoxid, Blutdruck oder Zuckerspiegel bauen. Später wäre sogar ein EKG-Messgerät denkbar. Das Projekt gewann erst kürzlich einen Forschungspreis seiner Hochschule. Inspiriert wurde Dutta unter anderem von Square, einem Kreditkartenlesegerät für den iPhone-Kopfhöreranschluss. (bsc)