Behörden setzen DoubleVPN außer Betrieb

Der VPN-Anbieter DoubleVPN ist geschlossen worden. Server in Europa und Nordamerika sind beschlagnahmt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 225 Kommentare lesen
Hinweis "This Domain Has Been Seized"

Auch die DoubleVPN-Domains sind beschlagnahmt und durch diesen Hinweis ersetzt worden.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.

Das virtuelle private Netzwerk (VPN) DoubleVPN funktioniert nicht mehr. Anfang der Woche haben Behörden in Europa, Kanada und den USA die Server und Internetdomains DoubleVPNs beschlagnahmt. Federführend war die niederländische Bundespolizei, die internationale Koordination haben Europol und Eurojust übernommen. Sie beschreiben DoubleVPN als "sicheren Hafen für Attacken Cyberkrimineller auf ihre Opfer".

"DoubleVPN wurde sowohl in russisch- als auch englischsprachigen Cybercrime-Foren heftig als Mittel zur Verschleierung des Aufenthaltsortes und der Identitäten von Ransomware-Betreibern und Phishing-Betrügern beworben", sagt Europol. "Der Dienst behauptete, ein hohes Maß an Anonymität durch einfache, doppelte, dreifache und sogar vierfache VPN-Verbindungen zu bieten." Ab 22 Euro konnte man DoubleVPN verwenden.

Im Dezember hatten Behörden unter Koordination Europols bereits das "Lieblings-VPN" Cyberkrimineller namens Safe-Inet abgeschaltet. Den gewünschten Erfolg hat das offenbar nicht gezeitigt, sodass nun das nächste VPN dran glauben muss. Die Koordination der Abschaltung erfolgte, damals wie jetzt, über die European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats (Empact).

Europol hat 30 Vorbereitungstreffen organisiert, Eurojust weitere sechs. In Deutschland waren das Bundeskriminalamt und das Cyber Crime Center der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main beteiligt, in der Schweiz die Kantonspolizei Ticino sowie die dortige Staatsanwaltschaft.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

"Strafverfolger sind besonders effektiv, wenn sie zusammenarbeiten", kommentierte Edvardas Šileris, Leiter des European Cybercrime Centre Europols, "Die Bekanntgabe sendet eine deutliche Nachricht an Kriminelle, die solche Dienste nutzen: Das goldene Zeitalter krimineller VPNs ist vorüber."

Ob Daten von den beschlagnahmten Servern zu Erpressern und Betrügern führen, wird sich zeigen. Europol und Eurojust haben sich dazu vorerst nicht geäußert. Europol hat jedoch nach eigenen Angaben schon während der Vorbereitung auf die Beschlagnahmungen einschlägige Transaktionen in Kryptowährungen nachverfolgt.

(ds)