Behörden stoppen Ausgabe von Binance-Stablecoin

Die Kryptofirma Paxos darf den Binance USD nicht mehr ausgeben. Der Stablecoin ist ins Visier der US-Aufsichtsbehörden geraten.

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(Bild: Chinnapong / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

New Yorker Aufsichtsbehörden haben das Kryptowährungsunternehmen Paxos angewiesen, die Ausgabe von Binance USD (BUSD) einzustellen. Grund für den Schritt sind Bedenken, dass Paxos den Token nicht "sicher" ausgeben kann. BUSD ist der nach Marktkapitalisierung drittgrößte Stablecoin und an den US-Dollar gekoppelt.

Paxos Trust Company, die Firma hinter dem Stablecoin von Binance, war nicht in der Lage, den Token "sicher und solide" zu verwalten, sagte ein Sprecher des New York Department of Financial Services (NYDFS), der obersten Finanzaufsichtsbehörde von New York, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das NYDFS habe daher Paxos angewiesen, die Ausgabe von Binance USD einzustellen, da das Unternehmen gegen seine Verpflichtung verstoßen habe, "maßgeschneiderte, regelmäßige Risikobewertungen und Auffrischungen der Sorgfaltspflicht von Binance- und Paxos-BUSD-Kunden durchzuführen, um zu verhindern, dass bösartige Akteure die Plattform nutzen", so der Sprecher weiter.

Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, da Paxos sich einer möglichen Klage der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wegen des BUSD-Tokens gegenüber sieht. So berichtet die US-Tageszeitung Wall Street Journal mit Verweis auf mit der Situation vertraute Quellen, dass die Behörde eine Klage gegen das Kryptowährungsunternehmen "wegen Verletzung der Anlegerschutzgesetze" plane. Demnach hat die SEC Paxos ein entsprechendes Schreiben geschickt.

In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung erklärt das NYDFS, dass die Anordnung zum Ausgabestopp das Ergebnis "mehrerer ungelöster Probleme im Zusammenhang mit der Beaufsichtigung der Beziehung zwischen Paxos und Binance durch von Paxos ausgegebene BUSD" sei.

Wie das US-Technikportal The Verge berichtet, ist Paxos 2019 eine Partnerschaft mit der Kryptohandelsplattform Binance eingegangen, um den BUSD-Stablecoin auszugeben. Dieser wurde damals von der NYDFS genehmigt. Binance-CEO Changpeng Zhao bekräftigte am Montag auf Twitter, dass seine Handelsplattform die Marke Binance an Paxos lizenziert habe: "BUSD ist ein Stablecoin, der vollständig im Besitz von Paxos ist und von Paxos verwaltet wird."

Laut einem Bericht des Wirtschaftsnachrichtendienstes Bloomberg machte BUSD zuletzt etwa 19 Prozent Binacce-Reserven aus, also jener Vermögenswerte, die die Kryptobörse zur Deckung von Abhebungen und anderen Verbindlichkeiten verwendet.

In einer Pressemitteilung von Montag bestätigt Paxos die Einhaltung der NYDFS-Anordnung. Man werde ab dem 21. Februar keine neuen BUSD-Token mehr ausgeben; der Stablecoin soll bis "mindestens" Februar 2024 von Paxos "voll unterstützt" und "einlösbar" bleiben. In der Zwischenzeit könnten Paxos-Kunden ihre BUSD-Token in Pax Dollar (USDP) umwandeln, einen weiteren von Paxos ausgegebenen Stablecoin mit Dollar-Bindung.

Nach dem Zusammenbruch der Kryptohandelsplattform FTX und der Verhaftung ihres Gründers, Sam Bankman-Fried, verschärft die US-Regierung die Kontrolle der Kryptowährungsbranche. Die US-Börsenaufsicht hat Klage gegen FTX-Gründer Bankman-Fried eingereicht und unter anderem die Kryptobörse Kraken mit Strafgeldern bedacht. Bereits Ende 2021 hat die US-Regierung ein Gesetz zur Regulierung von Stablecoins gefordert.

(akn)