Bei Apple unerwünschte Themen: Jon Stewart trennt sich angeblich von TV+

Die für Apple TV+ produzierte Serie des US-Satirikers Jon Stewart findet wohl ein vorzeitiges Ende. Angeblich gab es "kreative Differenzen" mit Apple-Managern.

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Jon Stewart auf Apple TV+

(Bild: Apple TV+, Montage heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Satiriker Jon Stewart und Apple gehen offenbar getrennte Wege: Die geplante dritte Staffel von Stewarts exklusiv für Apple TV+ produzierter Show "The Problem" soll nun doch nicht gedreht werden, wie die New York Times und The Hollywood Reporter einhellig unter Berufung auf informierte Personen berichten. Es habe Unstimmigkeiten zwischen Apple und Stewart in Hinblick auf Themen und Gäste gegeben.

Apple-Manager hätten sich unter anderem an möglichen Sendungsthemen zu China und Künstlicher Intelligenz gestört, erklärte der Satiriker den Berichten zufolge gegenüber seinem Team. Schon im Vorfeld sei es zu Spannungen zwischen Apple und Stewart wegen der Themenwahl gekommen. Der Konzern habe von dem Host gefordert, thematisch auf "einer Linie" zu sein, und sonst mit dem Aus für die Sendung gedroht, heißt es beim Hollywood Reporter. Stewart habe sich daraufhin entschieden, die Show nicht fortzuführen.

Die dritte Staffel von "The Problem" war bereits mitten in der Produktion, die Dreharbeiten sollten eigentlich bald beginnen. Stewart und Apple hatten 2020 einen Mehrjahres-Deal geschlossen, der neben "The Problem" weitere Projekte umfasst. Der mehrfach ausgezeichnete US-Satiriker ist insbesondere bekannt aus "The Daily Show", deren Host er bis 2015 war. "The Problem" konnte in kurzer Zeit fünf Emmy-Nominierungen einheimsen, zu den letzten Themen gehörte unter anderem Amerikas Inhaftierungs-Epidemie, Großausgaben der US-Rüstungsindustrie und der Gender-Krieg.

Kurz vor dem Start von Apple TV+ im Herbst 2019 gab es bereits Berichte, China-Kritik sei bei dem Streaming-Dienst unerwünscht – das scheint längst auch außerhalb von Apple für viele andere Hollywood-Produktionen zu gelten. China gehört zu den größten Märkten des Konzerns, zudem erfolgt dort ein Großteil der iPhone-Endmontage. Apple-Chef Tim Cook war in dieser Woche auf Überraschungstour in China und sprach dort unter anderem mit dem Handelsminister Wang Wentao über die Spannungen zwischen den USA und China. Apple scheint schrittweise die Produktion aus China in andere Länder zu verlagern. Jüngst gab es zudem neue Berichte, dass chinesische Beamte angewiesen wurden, keine iPhones mehr zu verwenden. Marktforschern zufolge lief der China-Verkaufsstart der iPhone-15-Reihe schlechter als bei der Vorjahresmodellrehe.

(lbe)