Bei iPhone-Wasserschäden: Apple nur manchmal kulant

Zwar erfüllen die aktuellen Geräte die Wasserresistenz-Normen IP67 beziehungsweise IP68, eine Garantie gibt der Hersteller dafür aber nicht.

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Bei iPhone-Wasserschäden: Apple nur manchmal kulant

Wasser auf einem iPhone.

(Bild: Apple)

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Bei Apples Vorstellung der neuen iPhone-Modelle im September betonte der Konzern die nochmals verbesserte Wasserresistenz der Geräte: Das Team habe sie sogar mit Bier und Saft getestet, sagte Marketingchef Phil Schiller. Zu 100 Prozent verlassen sollte man sich auf diese Aussage allerdings nicht: Die mit IP67- (iPhone XR) beziehungsweise IP68-Rating (iPhone XS, XS Max) versehenen Geräte halten nicht immer Tauchversuche aus und werden dann gegebenenfalls von Apple auch nicht kostenlos repariert.

Diese Erfahrung machte ein User auf Reddit, der seine Geschichte soeben geteilt hat. Der Australier habe im September 2018 ein iPhone XS erworben, das dann aus Versehen im Dezember in einen 1,10 Meter tiefen Pool gefallen sei – den das Gerät eigentlich überstehen müsste. Er tauchte sofort danach, trocknete das Gerät für einige Stunden im ausgeschalteten Zustand und konnte es später weiter verwenden – genauso hatte das auch Schiller versprochen. Dabei blieb es allerdings nicht: Einige Wochen später störten regelmäßige Neustarts das iPhone-Erlebnis. Das Einspielen eines Backups und eine Wiederherstellung als Neugerät halfen nichts.

Schließlich trug der User sein Gerät in einen Apple Store, wo es an der Genius Bar geöffnet und untersucht wurde. Die dortige Besatzung hatte allerdings schlechte Nachrichten: Die Flüssigkeitssensoren seien ausgelöst worden, weshalb man das Gerät nicht unter Garantie reparieren könne – der Kunde wäre also gezwungen gewesen, die Reparatur komplett aus eigener Tasche zu bezahlen, nur einen kleinen Rabatt bot man ihm an.

Die Geschichte hat jedoch ein Happy End: Der Reddit-Nutzer eskalierte die Angelegenheit zur örtlichen Verbraucherschutzbehörde. Diese wiederum wurde über sechs verschiedene Personen bei Apple schließlich zum Büro des "Vice President of Executive Relations" für Australien weitergeleitet. Das Ergebnis: Der Nutzer bekam sein Gerät dann doch ersetzt. Dies dürfte jedoch eher die Ausnahme als die Regel sein. "Ich bin froh, dass Australien so starke Verbraucherschutzgesetze hat." (bsc)