Bemühungen um Qimonda-Rettung laufen weiter

Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) hat an den Gouverneur der chinesischen Provinz Shandong geschrieben, wo der mögliche Investor Inspur seinen Sitz hat. Er rechnet in den nächsten Tagen mit einer Antwort.

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  • dpa

Die Bemühungen um eine Rettung des insolventen Halbleiterherstellers Qimonda laufen weiter. Darüber seien die verbliebenen knapp 500 Beschäftigten des Dresdner Werkes heute informiert worden, bestätigte der Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé heute einen Bericht der Sächsischen Zeitung. Hoffnungen auf einen Investor konnten nicht gemacht werden, hieß es aus Teilnehmerkreisen.

Bei einem möglichen Interessenten aus China sei um Klarheit gebeten worden. Russische Interessenten, die nach einer Reise von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) ins Gespräch gebracht wurden, hätten sich nicht gemeldet. Im Mai müsse Klarheit herrschen, ob noch mit einem Angebot zu rechnen sei, wurde betont. Dann stehe die Abwicklung von Qimonda an. Bereits jetzt gebe es Anfragen: Das Interesse reiche vom Kauf von Produktionsanlagen und Patenten bis zu Computern und Möbeln.

"Es werden Daten ausgetauscht und es gibt Gespräche", betonte Regierungssprecher Peter Zimmermann. Bei seiner Russland-Reise hatte sich Tillich im April um einen strategischen Investor bemüht. Das Interesse in Russland sei groß an dem Dresdner Werk, hieß es am 21. April aus Moskau nach einem Gespräch mit Russlands Regierungschef Wladimir Putin. In den nächsten 14 Tagen seien Gespräche unter Einbeziehung des Insolvenzverwalters geplant, hieß es damals.

Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) hat unterdessen an den Gouverneur der chinesischen Provinz Shandong geschrieben, wo der mögliche Investor Inspur seinen Sitz hat. "Wir rechnen in den nächsten Tagen mit einer Antwort", sagte eine Sprecherin am Donnerstag der dpa.

Am 1. April war das Insolvenzverfahren für die Infineon-Tochter eröffnet worden. Grund waren finanzielle Probleme aufgrund des Preisverfalls bei Halbleitern. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12.000 Beschäftigte, davon 4600 in Deutschland – in Dresden und München. Rund 2450 Mitarbeiter der beiden Standorte wechselten in Transfergesellschaften – davon etwa 1900 aus Dresden. Eine Restmannschaft kümmert sich um den Stand-by-Betrieb, damit die Produktion sofort wieder hochgefahren werden kann. (dpa) / (anw)