Bending Spoons kauft weiter ein: WeTransfer und Streamyard neu im Portfolio

Italiener auf Shoppingtour: Nach Evernote und Streamyard übernimmt Bending Spoons nun auch WeTransfer.

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(Bild: Blogbeitrag WeTransfer)

Lesezeit: 3 Min.

Bending Spoons übernimmt erneut den Datei-Austausch-Service WeTransfer. Damit erweitert sich das Portfolio des italienischen Unternehmens erneut. Erst vor Kurzem hatte Bending Spoons Issuu übernommen, ein PDF-Converter, seit April gehört der Streaming-Anbieter Streamyard dazu. Bekannt ist Bending Spoons in Deutschland vor allem durch die Übernahme von Evernote. In Italien war das Unternehmen mit Sitz in Mailand für die dortige Corona-App zuständig – Immuni. Die allerdings nicht so erfolgreich genutzt wurde, wie hierzulande die Corona-Warn-App.

Mit WeTransfer lassen sich besonders große Dateien hochladen und anderen Menschen zur Verfügung stellen, die bekommen einen Einladungslink. Lange war der Dienst kostenlos, inzwischen sind die Gratis-Optionen eingeschränkt. 600.000 Menschen haben eigenen Aussagen zufolge einen Account bei WeTransfer. 80 Millionen monatlich aktive Nutzer soll es geben, schreibt CEO Alexandar Vassilev in einem Blogbeitrag. Zwei Milliarden Dateien würden jeden Monat über die Plattform geteilt.

Warum und zu welchen Konditionen es zur Übernahme kommt, bleibt unbekannt. Vassilev schreibt sogar: "Wir sind gesund und rentabel geblieben, während wir über unsere Supporting Act Foundation mehr als eine Million Euro an 72 aufstrebende Künstler und Organisationen gespendet haben." Der Dienst solle auch weiterhin laufen und angeboten werden, wie bisher.

Nicht alle Menschen dürften größtes Vertrauen darin haben. Nachdem Bending Spoons vor etwa zwei Jahren den Notizdienst Evernote übernommen hatte, flatterte den Nutzerinnen und Nutzern ohne kostenpflichtiges Abonnement schnell eine Mail ins Postfach, indem drastische Einschränkungen angekündigt wurden. Die Italiener hatten auch nahezu alle Mitarbeiter von Evernote in den USA entlassen – der Schritt wurde damit begründet, dass alle Aktivitäten rund um den Dienst nach Europa geholt werden würden.

Zu Bending Spoons gehört inzwischen auch die Mosaic Group, ein Entwickler mobiler Apps – auch nach dieser Übernahme hat es Kündigungen gegeben. Allein 2024 kamen bereits die Social-Media-Platform Meetup und Hopin dazu. Hopin ist der Anbieter von unter anderem dem Livestreaming-Studio Streamyard. Issu mit Sitz in Palo Alto erlaubt PDFs so zu konvertieren, dass man sie als Link teilen oder in Webseiten einbetten kann.

Bending-Spoons-CEO Luca Ferrari schreibt, man werde unter anderem in den kommenden zwei Jahren mindestens drei Millionen US-Dollar an die Stiftung von WeTransfer spenden. Weiterhin würden die Arbeiten von Künstlern präsentiert und ein Teil der Werbeflächen Spendenaktionen und redaktionellen Inhalten vorbehalten.

(emw)