Berechnung von Bot- und Spam-Accounts bei Twitter: Musk-Anwälte fordern Namen

Musks Anwaltsteam will wissen, wie die Berechnungen der Bot- und Spam-Accounts bei Twitter zustande gekommen sind, um die Twitter-Übernahme zu verhindern.

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(Bild: Rokas Tenys/Shutterstock.com)

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Die Anwälte des Tesla-Chefs Elon Musk haben von Twitter die Herausgabe der Namen derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert, die für die Berechnung des Anteils der Bot- und Spam-Accounts bei Twitter zuständig waren. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Demnach wollen die Anwälte diese Mitarbeiter im Zuge der Rechtsstreitigkeiten zum 44 Milliarden US-Dollar schweren Twitter-Übernahmedeal befragen.

Musk will den Deal mit Twitter platzen lassen, weil der Zwitscherdienst keine ausreichenden Informationen zu den Nutzerkonten gegeben habe, hinter denen Bots und Spammer statt echte Menschen stecken. Für Musk ist dies der zentrale Ansatzpunkt, um die Klage von Twitter, die Übernahme zu vollziehen, doch noch abwenden zu können.

Entsprechend hoch ist das Interesse von Musk und seinem Anwaltsteam, das sich momentan auf den Prozess am 17. Oktober in Delaware vorbereitet. Sie wollen wissen, wie die Nutzerzahlen bei Twitter zustande gekommen sind. Twitter sieht dagegen nicht, dass diese Informationen überhaupt von Belang wären, um den Deal platzen zu lassen.

Wie Reuters schreibt, haben Musks Anwälte dem zuständigen Richter am Dienstag unter Verschluss einen Brief zukommen lassen. Der Richter soll im Rahmen der Beweisführung Twitter dazu zwingen, die Namen herauszugeben, lautet der Tenor. Beide Parteien wollten sich nicht zu dem Thema äußern, heißt es.

Erst vor wenigen Tagen hatte Elon Musk eine öffentliche Debatte über Bot- und Spam-Accounts bei Twitter eingefordert. Die von Musk vorgelegten Schätzungen dazu seien nicht richtig. Sie sollen nach Ansicht Twitters mit einem unzuverlässigen Tool ermittelt worden sein, das sogar Musks Twitter-Account als wahrscheinlich von einem Bot betriebenes Konto eingestuft hat.

Musk teilte im April mit, Twitter übernehmen zu wollen. Twitter versuchte zunächst die Übernahme zu verhindern, gab dann jedoch nach und es wurden Übernahmevereinbarungen geschlossen. Musk kündigte diese jedoch auf, weil mehrere Vereinbarungen von Twitter nicht eingehalten worden sein sollen – darunter auch die Auskunft zur Anzahl der Bot- und Spam-Konten. Twitter soll hier "unwahre Angaben" zu den tatsächlichen Nutzerzahlen gemacht haben. Seitdem versucht Musk, sich der Übernahme zu entziehen.

(olb)