Bericht: Apple arbeitet an MacBooks mit Touchscreen für 2025

Mit der Einführung von OLED-Bildschirmen bei Apple könnte ein MacBook Pro mit Touch-Display kommen, meldet ein Insider. Dies sei aber noch nicht final.

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Blonde Frau lächelt inter Macbook hervor

(Bild: Fabia Meyer)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa
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Apple könnte laut einem Medienbericht in einer Abkehr von der bisherigen Strategie Mac-Computer mit einem Touchscreen auf den Markt bringen. Der Konzern peile in Überlegungen das Jahr 2025 dafür an, schrieb der Finanzdienst Bloomberg in der Nacht zum Donnerstag. Allerdings sei bisher keine endgültige Entscheidung dazu getroffen worden und die Pläne könnten noch gekippt werden, hieß es unter Berufung auf mit den Anstrengungen vertraute Personen.

Während viele Hersteller von Windows-Notebooks ihren Geräten Touchscreens spendieren, verzichtet Apple bei seinen MacBooks darauf. Berührungsempfindliche Bildschirme gibt es dagegen beim iPad, das in vielen Nutzungsszenarien auch als Computer nutzbar ist, wenn eine Tastatur angeschlossen wird. Apple argumentiert bisher, Macs und iPad hätten unterschiedliche Bedienkonzepte und Anwendungsbereiche.

Apples Software-Chef Craig Federighi hatte schon vor Jahren gesagt, dass man Prototypen von Touchscreen-Macs gebaut, aber keinen Mehrwert darin gefunden habe. Apple befürchtet laut Bloomberg außerdem, dass Macs mit Touchscreen die iPad-Verkäufe kannibalisieren könnten. Allerdings könnte der Konkurrenzdruck durch immer mehr Laptops mit Touch-Display anderer Hersteller Apple zum Umdenken bewegt haben.

Apple stellte die Macs in den vergangenen zwei Jahren von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Entwicklung um. Damit basieren alle Geräte auf einer Prozessor-Technologie. Während der Absatz von Windows-PCs nach einem Boom zu Beginn der Pandemie inzwischen stark absagte, gewannen Macs Marktanteile hinzu. Da gleichzeitig die iPad-Verkaufszahlen sinken – wie auch Tablets insgesamt, hat das Mac-Business bei Apple mehr Gewicht bekommen.

Ein weiteres Argument für MacBooks mit Touchscreen ist, dass seit der Einführung von Apple Silicon auf M1-Macs auch iPhone- und iPad-Apps laufen. Diese wären mit berührungsempfindlichen Bildschirmen deutlich einfacher zu bedienen als mit Maus, Tastatur und Trackpad. Allerdings gibt es auch Gegner von Touchscreens, die etwa die Fingerbedienung für nicht ergonomisch halten.

Dazu gehörte auch Steve Jobs. Die Apple-Ikone erklärte einst, die Idee von Computern, bei denen man den Arm heben müsse zur Bedienung am Bildschirm, würde "nicht funktionieren". So etwa sagte Jobs im Jahre 2010: "Touch-Oberflächen wollen nicht vertikal sein. Nach längerer Zeit möchte Ihr Arm abfallen." Allerdings hat auch Jobs selbst seine Meinung im Laufe der Zeit geändert, denn ursprünglich sollte Apple keine Telefone oder Tablets verkaufen – bis zur Einführung des iPhones, das Jobs Anfang 2007 selbst präsentierte.

Jobs-Nachfolger Tim Cook ist zunächst auf der gleichen Schiene gefahren, wenn es um Touchscreens geht. 2012 erklärte er etwa, dass Microsofts erstes Surface als Kombination aus Tablet und Laptop gleichbedeutend sei mit der Kombination eines Toasters mit einem Kühlschrank.

Aktuell nutzen Macs noch LC-Displays, aber Apple setzt bei iPhone und Apple Watch bereits auf OLED-Technik. Diese Bildschirme mit höherer Helligkeit und verbesserter Farbdarstellung will Apple in der ersten Hälfte 2024 auch für ein neues iPad Pro verwenden. OLED-Bildschirme für Mac-Computer sind damit nur noch eine Frage der Zeit, zumal andere Hersteller Notebooks mit OLED-Displays schon im Markt eingeführt haben.

Update

Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo glaubt, dass Apple "frühestens Ende 2024" erste OLED-Macs auf den Markt bringen könnte.

(fds)