Nur Apple trotzt dem Einbruch des PC-Marktes

Die weltweiten PC-Lieferungen brechen im 3. Quartal ein, nur Apple verzeichnet Wachstum. Wie hoch das ausfällt – darüber gehen die Zahlen jedoch auseinander.

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(Bild: Ian Dyball/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die PC-Lieferungen sind im dritten Quartal dieses Jahres weltweit stark zurückgegangen. Der Gesamtabsatz sank demnach um 18 Prozent. Einzig Apple konnte mit einem positiven Wachstum im Vergleich zum Vorjahr aufwarten und verzeichnete einen bescheidenen Zuwachs von 1,7 Prozent.

Alle anderen großen PC-Hersteller verzeichneten einen Geschäftsrückgang, die meisten davon im zweistelligen Bereich. Das vermeldet das Tech-Portal TechCrunch mit Verweis auf Zahlen von Canalys, einen der weltweit führenden Analysten für den Technologiemarkt.

Das Marktforschungsunternehmen IDC kommt laut TechCrunch zu ähnlichen Ergebnissen mit einem weltweiten Rückgang von über 15 Prozent. Für Apple meldet IDC allerdings einen satten Anstieg der Auslieferungen um 40 Prozent.

Apple scheint dabei vor allem von seinen M1- und M2-Verkäufen zu profitieren. Das Unternehmen hat das MacBook und das MacBook Air mit neuen Chips aufgefrischt, die speziell für diese Geräte entwickelt wurden. Ein von TechCrunch zitierter IDC-Analyst meint, dass die nachlassende Produktion in China und die Abschläge auf ältere Modelle der Grund für Apples positives Quartal und die gemeldeten Zahlen sein könnten.

Es sei allerdings schwierig, die Unterschiede zwischen den Apple-Zahlen der beiden Unternehmen zu erklären, schreibt TechCrunch, da sowohl IDC als auch Canalys scheinbar ähnliche Methoden für die Erfassung ihrer Informationen verwenden.

Bei den Gesamtzahlen dagegen stimmen die beiden Marktanalysten überein. Der Einbruch des weltweiten PC-Absatzes scheint auf eine instabile globale makroökonomische und geopolitische Situation und eine schwächere Nachfrage sowohl im Bildungs- als auch im IT-Bereich zurückzuführen zu sein, so das Tech-Portal. Die Probleme in den Lieferketten hätten sich zwar etwas entspannt, aber der gesunkene Absatz habe bei vielen Herstellern zu stagnierenden Lagerbeständen geführt.

Insgesamt meldete Canalys einen PC-Absatz von 69,4 Millionen Stück, während IDC 74,2 Millionen auswies. Laut Canalys verkaufte Lenovo mit fast 17 Millionen PCs die meisten Geräte, was einem Marktanteil von 24 Prozent entspricht, aber einen Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. HP hält mit 12,7 Millionen verkauften Geräten einen Marktanteil von 18 Prozent, ist aber mit fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch stärker eingebrochen. Es folgt Dell mit fast 12 Millionen Geräten und einem Marktanteil von 17 Prozent. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beträgt hier mehr als 21 Prozent. IDC meldete fast identische Zahlen.

Damit setzt sich der Trend aus dem 2. Quartal fort. Dabei hatten PC-Hersteller und Marktforscher im Frühling noch ein weitgehend stabiles Verkaufsjahr erwartet.

(akn)