Bericht: Apple plant KI-Funktionen als kostenpflichtige Dienste

Die ersten Funktionen der Apple Intelligence will Apple kostenfrei bereitstellen. Künftig plane das Unternehmen aber, bei einigen Funktionen zu Kasse zu bitten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Apple Intelligence auf Mac, iPhone und iPad

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Während die ersten vorgestellten Funktionen der Apple Intelligence offenbar allen Nutzer mit geeigneten Geräten kostenlos zur Verfügung stehen sollen, gibt es in Cupertino angeblich Pläne, künftige Funktionen nur gegen Aufpreis anzubieten. Laut einem Medienbericht überlegt Apple, hierfür ein Abonnement im Stile von iCloud+ einzuführen.

Für Apple wird das Geschäft mit Services bekanntlich immer wichtiger. Angesichts der wachsenden Hardwaremüdigkeit in der IT-Branche wird es zum immer wichtigeren Standbein, das mögliche Rückgänge im Verkauf kompensieren kann. Bei den jüngsten Quartalszahlen waren die Dienstleistungen mit einem Plus von 14 Prozent auf 23,9 Milliarden Dollar ein wichtiger Wachstumsfaktor in Apples Bilanz. Deshalb, berichtete der Bloomberg-Journalist Mark Gurman, der über Quellen bei Apple verfügt, werde im Apple Park überlegt, auch die eigene KI zu monetarisieren – so wie es die Mitbewerber wie OpenAI und Anthropic auch schon längst machen.

Wie bei der iCloud würde es dann einen kostenlosen Basiszugang geben, der dort 5 GB Speicher umfasst. Wer zusätzliche Funktionen möchte, müsste dann einen monatlichen Aufpreis zahlen. Bei iCloud+ gibt es aktuell fünf Tarifstufen zwischen 50 GB und 12 TB. Neben zusätzlichem Speicher erhalten Käufer auch weitere Funktionen wie das iCloud Privat Relay oder HomeKit Secure Video.

Apple liebäugele aber auch damit, als Vermittler zu anderen KI-Anbietern zu verdienen. So erwarte der iPhone-Hersteller Umsatzbeteiligungen, wenn Apple-Nutzer über die Intelligence etwa ChatGPT, Claude und Google Gemini nutzen. Bislang müssen deren Entwickler ihre Dienste über eine eigene App im App Store Apples anbieten. Künftig könnten sie Kooperationen mit Apple eingehen und so auf Systemebene von Sprachassistent Siri angeboten werden, sagte Gurman. Die Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit Google erwartet der Bloomberg-Reporter im Herbst, wenn die finalen Versionen von iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia erscheinen.

Die Ambitionen Apples, mit der KI Geld zu verdienen, lassen allerdings auch die Streitigkeiten mit der Europäischen Union in einem anderen Licht erscheinen. Apple stellte in Aussicht, dass es dieses Jahr wegen regulatorischer Unsicherheiten mit dem Start der Intelligence im EU-Gebiet nicht mehr klappen könnte. Eine Unterstützung hiesiger Sprachen galt sowieso als unwahrscheinlich. Sollte die Apple Intelligence allerdings mittelfristig nicht in die EU kommen, so entstünde Apple angesichts der geplanten Monetarisierung nicht nur ein Imageschaden, sondern würde angesichts der Bedeutung des Wirtschaftsraumes auch zu Einbußen führen.

(mki)